Grünen-Stadtratsfraktion warnt vor vorschnellen Entscheidungen
Zum aktuellen Sachstand bezüglich des Neubaus bzw. Umbaus des Ludwigsparkstadions äußert sich die Fraktionsvorsitzende und Sportpolitische Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat, Karin Burkart:
„Über die Erneuerung des Ludwigparkstadions wurde in der Vergangenheit viel diskutiert aber auch viel spekuliert, getreu dem Motto „Nichts genaues weiß man nicht“. Einvernehmen scheint derzeit bei folgenden Eckpunkten zu bestehen: Der Standort Ludwigspark bleibt erhalten, das neue Stadion soll gleichzeitig eventtauglich gebaut werden, sollte Platz für 22.000 ZuschauerInnen bieten und Stadt, Land und der 1. FC als Hauptnutzer stimmen sich insbesondere darüber ab,welche Kosten von wem getragen werden.
Für uns sind allerdings noch so viele Fragen offen, dass wir vor vorschnellen Beurteilungen und Schwarz-Weiß-Malerei warnen. Nicht nur die Kosten für Planung und Bau auch die Kosten der Unterhaltung machen uns Sorgen. Dabei steht an erster Stelle auf dem Fragenkatalog die Einbindung des FC.
Die späteren Betriebskosten des Stadions werden wesentlich höher sein als der aktuelle Betrag, der knapp unter der Millionengrenze liegt. Hier stellt sich für uns die Frage, ob der Verein als Hauptnutzer diese Kosten aufbringen kann. Was geschieht, wenn dies nicht der Fall sein wird, bleibt dann die Stadt auf den Betriebskosten sitzen? Ebenso zweifeln wir daran, dass die geplanten 28 Millionen zum Umbau ausreichen werden. Denn schließlich soll ja ein sogenanntes „Bundesligastadion“ mit beheizbarem Rasen, Kameraplätzen, Sicherheitsräumen etc gebaut werden und das bekommt man nicht im Sonderangebot. Was geschieht, wenn sich während des Baus Kostensteigerungen ergeben? Zudem sind die Bereiche Parken, Lärm und Verknüpfung ÖPNV mit dem neuen Stadion noch weiße Flecke. Schon jetzt ist der Stadtteil Rodenhof bei Fußballspielen über Gebühr durch Lärm und parkende Autos belastet. Hier müssen dringend Angebote und Lösungen gefunden werden, die die ZuschauerInnen motivieren, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.
Für uns steht außer Frage, dass das Stadion in jetziger Form kein Vorzeigeprojekt ist. Allerdings wissen wir auch, dass sich die Stadt bei ihrem angespannten Haushalt keine mehrere sogenannte Leuchtturmprojekte leisten kann.
Deshalb erwarten wir von der aktuell geplanten Machbarkeitsstudie Antworten auf unsere Fragen. Gleichzeitig darf diese Machbarkeitsstudie nicht so angelegt sein, dass sie eine Vorentscheidung in Richtung Umbau nahelegt. Es müssen immer noch Alternativen zu einem wie immer gearteten Umbau möglich sein.“