15.02.2012 | Grüne erwarten Unterstützung für die Arbeit des Radverkehrsbeauftragten

Anlässlich der öffentlichen Vorstellung des Radverkehrsbeauftragten der Stadt und seiner Aufgabenbereiche äußert sich der Verkehrspolitische Sprecher von Bündnis90/Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat, Guido Vogel-Latz:

„Nach der erfolgreichen Vorstellung des städtischen Radverkehrsbeauftragten in der Öffentlichkeit sollte das Gezeter einiger Parteien im Stadtrat, das schon mit der Einrichtung dieser Stelle eingesetzt hat, endlich aufhören. Wer hier sagt, ein Radbeauftragter bewirke in Saarbrücken nicht viel, wie das die CDU bei jeder sich bietenden Gelegenheit tut, der handelt nicht im Interesse der Saarbrücker BürgerInnen. Parteipolitisches Taktieren taugt bei dieser Frage nichts.
Denn Radfahren in Saarbrücken ist und bleibt ein durchaus noch ausbaufähiges Thema. Die Verkehrsbefragung 2010 macht das ganz deutlich: mit 4% Radverkehrsanteil liegt Saarbrücken im Vergleich mit anderen Großstädten ähnlicher Größe ganz weit hinten. Innerstädtische, nachhaltige Mobilität sieht anders aus: Wir plädieren hier für die Neuorientierung hin zu einer gleichberechtigten Teilhabe von Auto, Rad, Fuß und öffentlichem Verkehr. Immer nur das Auto in den Vordergrund zu rücken, wie das die CDU gerne tut, hat bisher nur zu mehr Verkehrs- und Umweltproblemen geführt.

Deshalb muss sich auch in Saarbrücken was ändern und deshalb haben wir auch darauf gedrängt, dass Saarbrücken endlich einen hauptamtlichen Radbeauftragten bekommt. Mehr Radwege und- streifen, mehr und bessere Abstellmöglichkeiten, eine bessere Vernetzung mit dem ÖPNV, mehr Öffentlichkeitsarbeit, um die Menschen vom Radfahren zu überzeugen, das alles ist nur möglich, wenn sich jemand auch darum kümmert und in die entsprechenden Planungs- und Entscheidungsprozesse und zwar in allen Phasen eingebunden wird. Und das wird auch durch eine engere Verzahnung von Bau- und Umweltdezernat gewährleistet. Dazu kommt, dass in modernen Verwaltungen – und dazu gehört auch die Stadt Saarbrücken – immer mehr über Dezernatsgrenzen hinweg zusammen gearbeitet wird und werden muss, da die Sachverhalte heute oftmals vielschichtiger sind. Will man hier zum Wohl der BürgerInnen entsprechende Lösungen finden, können Ämter und Dezernate nicht mehr ausschließlich in ihrem eigenen „Gärtchen“ wirken.

Mittel in Radverkehrsmaßnahmen zu investieren, zahlen sich aus. Wollen wir hier in Saarbrücken nicht den Anschluss verlieren, müssen sich auch die Stadt und die im Stadtrat vertretenen Parteien mitbewegen und den neuen Radverkehrsbeauftragten in seiner Arbeit unterstützen. Wobei einige Kommunalpolitiker endlich ihre negative Haltung gegenüber der Einrichtung dieser Stelle aufgeben sollten“.