06.06.2011 | Rot-rot-grünes Bündnis zur Stadtgalerie: Überführung in städtische Regie ist vernünftig

Die Saarbrücker Stadtgalerie soll in Zukunft unter städtischer Regie weitergeführt werden. Dies hat der Kulturausschuss jetzt dem Stadtrat zur Beschlussfassung empfohlen. Bereits vor 18 Monaten hatten SPD, LINKE und Grüne in ihrem Bündnisvertrag vereinbart, die Stadtgalerie in die Trägerschaft der Stadt zu überführen, um die Einrichtung als Schaufenster zeitgenössischer und experimenteller Kunst zu erhalten.

„Es war unbefriedigend, dass die Stadt bislang viel Geld in die Hand genommen hat, aber auf die Ausgestaltung des Programms kaum Einfluss hatte“, so die Fraktionsvorsitzenden Peter Bauer (SPD), Rolf Linsler (LINKE) und Thomas Brück (Grüne). Für die Zukunft der Stadtgalerie seien unterschiedliche Optionen geprüft und seitens der Verwaltung mit zahlreichen Akteuren Gespräche geführt worden, u.a. mit der derzeitigen Trägerin der „Stiftung Saarländischer Kulturbesitz“, dem Saarländische Künstlerbund, dem Institut für aktuelle Kunst im Saarland, der Hochschule für Bildende Künste Saar und dem der Stadtgalerie.

Die Entscheidung des Stadtratsbündnisses zur vorsorglichen Kündigung des Kooperationsvertrages zwischen Stadt und Stiftung Saarländischer Kulturbesitz habe neue Zukunftsoptionen eröffnet. Erfreulich sei, dass sich Kulturdezernent Schrader nach anfänglichem Zögern der Meinung der Mehrheitsfraktionen im Rat angeschlossen habe.

„Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung der Stadtgalerie. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, um diesen zentralen Ausstellungsort für zeitgenössische, experimentelle Kunst in der Stadtmitte aufzuwerten und Ausstellungen auf hohem Niveau zu organisieren“, betonten die drei Fraktionsvorsitzendenchefs.
Ziel sei es ein Programmangebot zu machen, das viele BürgerInnen anspricht. Der Betrieb der Stadtgalerie werde für die Stadt nicht teurer als bisher.

Wichtig sei, dass der Innenhof der Einrichtung in die neue Konzeption einbezogen werde. Er sei gerade in den Sommermonaten ein Anziehungspunkt und könne zur Belebung und Ergänzung des Ausstellungsangebotes beitragen. Hierfür werde die Stadt in Zukunft 30.000 Euro zur Verfügung stellen. Unterstützung findet der Vorschlag, die Leitung der Galerie mit einem zeitlich befristeten Werkvertrag auszuschreiben. „Junge, ideenreiche KünstlerInnen erhalten so die Chance, sich gestaltend und leitend einzubringen und das neue Gesicht der Stadtgalerie zu prägen. Die positiven Erfahrungen bei der Leitung des Filmfestivals Max Ophüls Preis zeigen, dass ein zeitlich angemessener Leitungsvertrag eine innovative und zeitgemäße Weiterentwicklung des Angebots befördern kann“, so Bauer, Linsler, Brück.

Die Zeit bis zur Neueröffnung im Sommer 2012 in städtischer Trägerschaft müsse jetzt genutzt werden, um in Kooperation mit allen beteiligten Akteuren eine Konzeption zu erstellen, die das Profil der zukünftigen Stadtgalerie klar sichtbar mache und konkrete Projektideen aufzeige.