04.03.2011 | Wir brauchen eine Frauenquote

Grünen-Stadtratsfraktion fordert mehr Frauen in Wirtschaft und Politik

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März erklärt die Fraktionsvorsitzende der Grünen-Stadtratsfraktion Karin Burkart:

Trotz vieler Verbesserungen ist die Gleichstellung von Frauen und Männern – selbst mit Blick auf die demokratischen westlichen Industrieländer – bei weitem noch nicht erreicht. Dass hierzulande die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen geringer geworden sind, zeigt, dass sich das Engagement der Frauen und auch der Politikerinnen gelohnt hat. Aber dieser Erfolg darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch immer Ungerechtigkeiten gibt, die allein auf der Geschlechtzugehörigkeit beruhen: So werden Frauen nach dem Studium deutlich schlechter bezahlt als Männer, und das, obwohl sie im Schnitt die besseren Noten haben.
Auch die Führungspositionen in der Wirtschaft sind fest in Männerhand. Das gilt insbesondere für das wichtige Kontrollgremium Aufsichtsrat. Hier sind Frauen kaum zu finden. Aus unserer Sicht ist die freiwillige Selbstverpflichtung, von der die schwarz-gelbe Bundesregierung nicht lassen möchte, gescheitert. Es ist an der Zeit von Appellen zu gesetzlichen Regelungen zu wechseln. Wir sind überzeugt, dass sich die Wirtschaft nicht freiwillig bewegen wird, deshalb muss sowohl ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft her, ebenso wie die Quotierung der Vorstände und Aufsichtsräte.
Ferner gibt es zu wenig Frauen in der Kommunalpolitik. Auch im Saarbrücker Stadtrat sind die Frauen in der Minderheit, obwohl Saarbrücken im Vergleich mit anderen Städten mit einem Platz im Mittelfeld gar nicht so schlecht abschneidet.
Trotzdem wünschen wir Grünen auch hier Verbesserungen und rufen Frauen, insbesondere jüngere Frauen dazu auf, sich einzubringen und gerade vor Ort in der Kommunalpolitik Problemlagen und Entscheidungen mit zu beeinflussen.