24.11.2005 | Ceska muss gehen!

Grüne stellen Antrag zur Abwahl

Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat fordern Konsequenzen aus dem von Oberbürgermeisterin Charlotte Britz heute vorgestellten Bericht zur Sonderprüfung der Geschäftsabläufe im Saarbrücker Zoo. Gemeinsam mit der SPD-Fraktion werden sie am kommenden Dienstag in der Stadtratssitzung einen Dringlichkeitsantrag zur Abberufung des Zoo-Werkleiters Dr. Vaclav Ceska stellen.
Der Fraktionsvorsitzende Thomas Brück erklärt dazu: „Der Bericht des Rechnungsprüfungsamtes hat unsere schlimmsten Befürchtungen noch übertroffen. Nach diesen Ergebnissen muss endlich auch die schwarz-gelbe Koalition die Augen für die ungeheuerlichen Vorgänge im Zoo öffnen und aufhören, ihre schützende Hand über Ceska zu halten.“
Im Zusammenhang mit dem umstrittenen Gorilla-Transport nach Shanghai und den ungeklärten Vorgängen um den Jahresabschluss 2003 hatten die Grünen mehrfach den Rücktritt Ceskas gefordert. Brück dazu: „Wenn Herr Ceska selbst nicht bereit ist, aus seinem unverantwortlichen Handeln die Konsequenzen zu ziehen, muss der Stadtrat über seine Abwahl entscheiden.“
Im Werkausschuss ZGS und im Stadtrat haben die Grünen mehrere Anträge gestellt, in denen sie Aufklärung im Fall Quenta und bezüglich des Jahresabschlusses 2003 fordern.
Angesichts der jetzt bekannt gewordenen Vorgänge sehen sich die Grünen in ihrer Forderung nach einer Rückgliederung des Zoos in die städtische Ämterstruktur bestätigt. Einen entsprechenden Antrag haben sie für den heutigen Werkausschuss ZGS und den Stadtrat gestellt. Langfristig setzen sich die Grünen für die Gründung einer landesweiten Zoo-Trägergesellschaft ein, um den städtischen Haushalt zu entlasten. Brück erklärt hierzu: „Der Bericht des Rechnungsprüfungsamtes zeigt, dass die Werkleitung mit dem Finanzmanagement des Zoos überfordert ist. Um den Handlungsspielraum und die Kontrollfunktion der Verwaltung zu erweitern, ist es nötig, den Zoo kurzfristig in die städtische Ämterstruktur zurückzuführen.“ Ein entsprechender Beschluss sei aus ähnlichen Gründen am 9. Dezember 2003 vom Stadtrat mehrheitlich verabschiedet worden. Am 23. November 2004 sei dieser Beschluss von der CDU-FDP-Koalition aufgehoben worden. Die neuerlichen Vorgänge machten deutlich, dass dringend über eine Rückgliederung des Zoos in die städtische Ämterstruktur beraten werden müsse. Langfristig sei die Gründung einer landesweiten Zoo-Trägergesellschaft sinnvoll. Brück dazu: „Durch ein landesweit abgestimmtes Zoo-Konzept könnten die einzelnen Zoos an Attraktivität gewinnen, wenn z.B. der Afrika-Schwerpunkt im Zoo Saarbrücken und der Asien-Schwerpunkt im Neunkircher Zoo ausgebaut würde. Außerdem würde damit der Saarbrücker Kulturhaushalt erheblich entlastet.“