23.03.2005 | Verkehrspolitik der Koalition ist zu kurz gedacht

10 bis 15 Kurzzeit-Parkplätze lösen nicht die Frage der Mobilität in der Stadt

Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat haben die Verkehrspolitik von CDU und FDP erneut scharf kritisiert. Anlass ist die Pressemitteilung der FDP-Stadtratsfraktion mit dem Hinweis auf die Zusage der Verwaltung, 10 bis 15 weitere Kurzzeitparkplätze auf dem Bahnhofsvorplatz auszuweisen. Der verkehrspolitische Sprecher Guido Vogel erklärt hierzu: „In dieser ‚Erfolgsmeldung’ zu den Kurzzeitparkplätzen wird deutlich, dass die Verkehrspolitik der Koalition im wahrsten Sinne des Wortes zu kurz gedacht ist. 10 oder 15 Kurzzeitparkplätze mehr oder weniger lösen nicht die Verkehrsproblematik am Bahnhof und schon gar nicht in der Stadt. Dazu brauchen wir ein Gesamtverkehrskonzept, das allen Verkehrsteilnehmern Rechnung trägt.“

Die Koalition greife sich stattdessen populistische Einzelforderungen heraus, die für die BürgerInnen de facto keine Vorteile brächten. So sei es Augenwischerei zu behaupten, mit den zusätzlichen Kurzzeitparkplätzen werde es für die Bürgerinnen und Bürger leichter, BahnfahrerInnen am Bahnhof abzuholen. Vogel hierzu: „Das Hauptproblem liegt darin, dass in den Stoßzeiten der Verkehr vom Bahnhofsvorplatz nicht abfließen kann und dadurch Staus entstehen. Durch die zusätzlichen Parkplätze wird dieses Problem noch verschärft, da weitere Autos auf dem Platz rangieren müssen. Das wird eher zu weiteren Frustrationen als zu Erleichterungen führen.“

Die Grünen setzen darauf, dass sich die Verkehrssituation am Saarbrücker Hauptbahnhof durch den Bau des Eurobahnhofs 2007 entschärfen wird. Dann würden im Nordbereich neue Parkmöglichkeiten entstehen und durch den Umbau des Ludwigskreisels der Verkehrsfluss dorthin erleichtert. Außerdem verweisen die Grünen auf den gut funktionierenden ÖPNV in Richtung Bahnhof. Vogel hierzu: „Die Saarbahn fährt bis fast vor den Bahnhofseingang und zahlreiche Busverbindungen gibt es ebenfalls. Zu einer langfristigen vernünftigen Verkehrspolitik gehört auch die Stärkung des ÖPNV bzw. die Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel.“