17.08.2007 | Mischung aus alt und neu mit Respekt

Grüne: Galerie der Gegenwart intelligent konstruieren

Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat haben ihre Kritik am geplanten Standort für die „Galerie der Gegenwart“ bekräftigt und wollen auf intelligente Art und Weise alte und neue Elemente verbinden, um die Grünfläche vor dem Modernen Museum zu erhalten.

Die Kritik aus dem Kultusministerium und der CDU-Landtagsfraktion weisen die Grünen scharf zurück. Der Fraktionsvorsitzende Thomas Brück erklärt dazu: „Es gibt viele Beispiele, die belegen, dass man sehr gut auf bestehende Gebäude drauf oder anbauen kann wie z.B. der Berliner Reichstag und das Saarbrücker Schloss belegen. Wichtig ist, dass man respektvoll mit den Gebäuden umgeht. Wir können uns z.B. vorstellen, auf den Flachbau des Saarlandmuseums, in dem sich ein Restaurant befindet, drauf zu bauen und die Pavillons in ihrem Ensemble an der Saar so zu belassen wie sie sind.“

Als weitere prominente Beispiele für das architektonisch gelungene Zusammenspiel von alt und neu nennen die Grünen die Philharmonie Hamburg, wo auf ein vorhandenes Speichergebäude geplant wird und die Oper von Lyon, wo ein alter klassizistischer Bau mit einem modernen Dach erweitert wurde. „Beide Gebäude dienen als Wahrzeichen der jeweiligen Stadt. Dass die CDU beim Anbauen nur an Garagen denkt, zeigt ihre kulturpolitische Engstirnigkeit“, so Brück.

Die Grünen wehren sich gegen architektonische Denkverbote und haben in den Bauausschuss und in den Stadtrat einen Antrag eingebracht, in dem sie die Verlagerung des Standorts für die „Galerie der Gegenwart“ fordern.

Bezüglich der Kritik des Kultusministeriums an Ex-Landeskonservator Johann Peter Lüth erklären die Grünen, dass hier ganz offensichtlich Äpfel mit Birnen verglichen würden, um von der engen Ausschreibung des Architekturwettbewerbs abzulenken. Brück dazu: „Damals ging es um 400 Quadratmeter Grünfläche und heute geht es um 3.000. Mag sein, dass diese Dimensionen für das Kultusministerium keine Rolle spielen. Wir sehen darin aber einen qualitativen und quantitativen Unterschied. Wir werden nicht zulassen, dass eine der ganz wenigen großen Grünflächen in der Innenstadt unnötig versiegelt wird.“