16.12.2005 | Einsparpotenziale nutzen

Grüne wollen bei energetischer Versorgung von Gebäuden sparen

Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat weisen darauf hin, dass es Sparpotenziale bei der energetischen Versorgung von städtischen Gebäuden gibt, die bisher nicht ausgeschöpft werden. Als Beispiel führen sie die Heizanlage der Grundschule Bischmisheim an. Dort habe die Verwaltung ausgerechnet, dass die durchgeführte Holzbefeuerung zwar im Investitionsbereich höhere Kosten aufweise, aber bei den verbrauchsgebundenen Kosten um bis zu 18.000 Euro pro Jahr günstiger sei als eine vergleichbare Gasheizung. Der umweltpolitische Sprecher, Guido Vogel, erklärt hierzu: „Da alle vorliegenden Studien darauf hinweisen, dass die Gas- und Ölpreise eher steigen und der Holzpreis eher stabil bleibt, kann davon ausgegangen werden, dass die Holzbefeuerung auf die nächsten Jahre gerechnet enorme Sparpotenziale in sich birgt zumal die Investitionskosten bis zu 40 Prozent von öffentlicher Seite bezuschusst werden.“ Konkret sei davon auszugehen, dass die Holzbefeuerungsanlage in Bischmisheim ab dem nächstem Jahr schwarze Zahlen schreibe. Vogel erklärt hierzu: „Auf dieser Grundlage ist es nicht nachvollziehbar, dass unsere Anträge im Werksausschuss GMS, in denen wir gefordert haben, Aufträge, die den weiteren Einsatz regenerativer Energien an städtischen Gebäuden prüfen sollten, von einer Mehrheit abgelehnt wurden. CDU und FDP sehen in ökologischen Anträgen wohl noch weltverbessererische weiche Themen, statt sich mit der Realität auseinanderzusetzen, die da heißt, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sind.“ Die Grünen kritisieren außerdem, dass CDU und FDP die Projekte „Ökologische Schule“ und „Ökologischer Kindergarten“ im Stadtrat gekippt haben, nachdem sie zuvor der Weiterführung im Umweltausschuss zugestimmt hatten. Vogel hierzu: „Damit haben die Koalitionäre nochmals eindrucksvoll bewiesen, dass sie die Einsparpotenziale dieser Maßnahme nicht nutzen wollen.“ Die Projekte führten auch nach Abzug der Prämie, die Kindergärten und Schulen für ökologisch sinnvolles Verhalten bekommen, zu einer jährlichen Einsparung von 22.500 Euro. Die Projekte „Ökologische Schule“ und „Ökologischer Kindergarten“ bestehen bereits seit 1996 und haben das Ziel, insbesondere Kinder in Kindergärten und Grundschulen für ein ökologisch ausgerichtetes Handeln zu sensibilisieren. Für Einsparungen in den Bereichen Heizenergie, Stromverbrauch, Trinkwasser und Müllaufkommen erhalten die Schulen und Kindergärten von der Stadt Prämien als Belohnung.
Grundsätzlich streben die Grünen eine systematische Erfassung der energetischen Einsparmöglichkeiten der Stadt an. Deshalb hatten sie einen Ansatz „Nachhaltiges Wirtschaften“ in die Haushaltsdebatte der letzten Stadtratssitzung eingebracht. Die Mittel sollten genutzt werden, um Energiekosten für zu sanierende Gebäude zu ermitteln bzw. eine Bewertung von Sanierungsalternativen sicherzustellen. Vogel dazu: „Es liegt nun an der Mehrheitskoalition die energetischen Sparpotenziale zu erkennen und die anstehenden Sanierungsmaßnahmen einzuleiten zumal nach der Umstrukturierung der Verwaltung mit der ,Stabstelle wirtschaftliches Energiemanagement’ ein entsprechendes Instrument zur Verfügung steht.“