08.09.2005 | Radverkehr fördern schafft Sicherheit für alle

Grüne fordern erneut Ausbau des Veloroutennetzes

Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat unterstützen die Forderung des Allgemeinen deutschen Fahrradclubs (ADFC) nach einer Trennung von Fußgänger- und Radverkehr. Der verkehrspolitische Sprecher, Guido Vogel, erklärt hierzu: „Wir setzen uns schon lange dafür ein, dass alle VerkehrsteilnehmerInnen zu ihrem Recht kommen. Um die FußgängerInnen zu schützen, wollen wir den Radverkehr auf die Straße holen. Das bedeutet aber auch, dass den RadfahrerInnen dort die nötige Infrastruktur bereitgestellt werden muss, damit dann nicht die Radfahrer unter die Räder der Autofahrer kommen.“

Deshalb erneuern die Grünen ihre Forderung nach einem zügigen Ausbau des Veloroutennetzes. Dieses schütze alle VerkehrsteilnehmerInnen: Fußgänger, Radfahrer und die Autofahrer. Vogel hierzu: „Wir wollen nicht eine Gruppe gegen die andere ausspielen, sondern dafür sorgen, dass jeder die Wahlfreiheit hat, sich für das von ihm bevorzugte Verkehrsmittel zu entscheiden. Das ist bisher nicht möglich, da sich viele Menschen nicht trauen, das Rad zu benutzen, weil Radfahren in Saarbrücken schlichtweg gefährlich ist.“ Als erste Maßnahme wollen die Grünen den Lückenschluss in der Dudweilerstraße umsetzen. Vogel hierzu: „Wir fordern die schwarz-gelbe Koalition im Interesse aller VerkehrsteilnehmerInnen dazu auf, ihre Blockadehaltung aufzugeben. Die Pläne liegen seit 2004 auf dem Tisch und könnten nach Aussagen der Stadtverwaltung verwirklicht werden. Die vorliegende Machbarkeitsstudie weist nach, dass für Radverkehr und Autoverkehr in der Dudweilerstraße genügend Platz ist.“

Nach Ansicht der Grünen bietet das Rad im Alltagsverkehr viele Vorteile. Vogel hierzu: „Studien belegen, dass auf einer Strecke von 400 Metern bis sechs Kilometern das Rad das schnellste Verkehrsmittel ist. Und günstig ist der Radverkehr noch dazu. Denn das Umweltbundesamt hat ausgerechnet, dass der Ausbau des Radverkehrs für die Kommunen sehr viel günstiger ist als der motorisierte Individualverkehr.“ Deshalb sei es ein Skandal, dass in Saarbrücken der Radetat gestrichen worden sei. In anderen deutschen Städten sei man mit der Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger viel weiter. So gäbe es in Leipzig beispielsweise einen Grundsatzbeschluss, dass ein fester Prozentsatz der für den Straßenbau vorgesehenen Gelder für Radverkehrsinfrastruktur ausgegeben werden muss. Das wollen die Grünen auch in Saarbrücken und kündigen an, einen entsprechenden Antrag in den Verkehrsausschuss einzubringen.