08.01.2008 | Grüne fordern Klarheit bei Ökostrom-Angebot

Wo Ökostrom draufsteht, muss auch Ökostrom drin sein!

Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat fordern vom Energiedienstleister EnergieSaarLorLux (ESLL) ein klares Bekenntnis zur Nutzung erneuerbarer Energien. Nach einem am Wochenende veröffentlichten Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ sollen europäische Stromanbieter „schmutzigen“ Atomstrom in Ökostrom umetikettieren. In einem schwer durchschaubaren Zertifikatshandel veredelten die Stromerzeuger herkömmlichen Strom zu Ökostrom.

„Auch das Saarbrücker Unternehmen EnergieSaarLorLux lässt sich seinen Ökostrom aus Norwegen nach dem umstrittenen RECS-Zertifikat bewerten“ so Thomas Brück, Fraktionsvorsitzender. „Wir befürworten zwar das Angebot des Energieunternehmens für Ökostrom als ersten Schritt, fordern aber von ESLL eine klare und weitere Positionierung als Ökostromanbieter. Aktivitäten zur Investition in regionale Produkte müssen stärker ausgebaut werden“, so Brück weiter.

So könne man sich vorstellen, dass ESLL zusammen mit dem Mutterkonzern Electrabel in Saarbrücken auf die Produktion von eigenem Ökostrom setze. Erst kürzlich habe man sich bei einer Führung im Kraftwerk Römerbrücke davon überzeugt, dass dort die Stromerzeugung auch mit erneuerbaren Rohstoffen, wie z.B Biogas, möglich wäre.
„Auch in der Wasserkraft, z.B. an der Schleuse Güdingen sind noch Potenziale zu nutzen“, so Brück.

Alles in allem enthielten die erneuerbaren Energien noch ein hohes Ausbaupotenzial. Bis 2020 sollen zunächst 20 % des Energiebedarfs aus erneuerbaren Rohstoffen erzeugt werden. Das berge enorme Innovationspotenziale. „Die Abhängigkeit von Energieimporten verringert sich, dadurch erhöht sich die Preisstabilität für die Kundinnen und Kunden und die lokale Wirtschaft profitiert durch Ausbau und Energiespareffizienzen. Ein Gewinn für alle“, so Brück abschließend.