Grüne kritisieren Macho-Ausfälle der FC-Stadionsprecher
Die Grünen haben die frauenfeindlichen Äußerungen der Stadionsprecher des 1. FC Saarbrücken im Regionalligaspiel gegen Siegen am 25. August 2006 scharf kritisiert.
Frauen hatten zu diesem Spiel freien Eintritt und wurden von den Stadionsprechern folgendermaßen begrüßt: „Liebe Frauen! Das Grüne da unten ist der Rasen. Das Weiße sind die Tore. Das Rote, das ist der Gegner Sportfreunde Siegen. Jubeln dürft Ihr erst, wenn unsere Jungs ein Tor gemacht haben und die anderen netten Jungs auf den Rängen die Hände hoch reißen.“
Die sportpolitische Sprecherin der Grünen im Saarbrücker Stadtrat, Karin Burkart, und die sportpolitische Sprecherin der Grünen im Landesverband, Tina Schöpfer, erklären dazu: „Mit diesen Äußerungen hat sich der FC in die fußballerische Steinzeit zurück geschossen. Aufgrund der derzeitigen fußballerischen Leistung der Saarbrücker Spieler fragen wir uns, ob die Stadionsprecher nicht besser den Spielern erklären würden, wo das gegnerische Tor steht und dass es Ziel des Spiels ist, dasselbige zu treffen und den eigenen Kasten sauber zu halten.“ Den Stadionsprechern sei offenbar entgangen, dass das 21. Jahrhundert angebrochen sei und im Übrigen die Frauennationalmannschaft den Weltmeistertitel ins eigene Land geholt habe, was den Männern trotz hervorragender Spielleistung in diesem Jahr nicht vergönnt war. Gerade die WM habe gezeigt, wie viele Frauen sich für Fußball interessieren. „Bei soviel Unkenntnis der aktuellen fußballerischen Lage empfehlen wir den Stadionsprechern nicht nur den Ball flach, sondern auch öfter mal die Klappe geschlossen zu halten“, kommentieren Schöpfer und Burkart. Denn die frauenfeindlichen Sprüche hätten nicht nur negative Auswirkungen auf das Image des 1. FC Saarbrücken, sondern auch auf das Image der Landeshauptstadt und des Saarlandes insgesamt. „Das war ein Eigentor, für das die Stadionsprecher sich bei den Frauen entschuldigen müssen. Wir hoffen, dass so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommt und der FC aufgrund guter sportlicher Leistungen statt kommunikativer Fouls auf sich aufmerksam macht“, so Burkart und Schöpfer.