Grüne schicken VVS-Konzern Papier zur Liniennetzoptimierung
Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat haben dem Vorstand des VVS-Konzern ihr Positionspapier zur Liniennetzoptimierung geschickt. Das Papier hat die Fraktion auf der Grundlage eines Gutachtens des Geographen Markus Philipp, der sich mit Verkehrsplanung und ÖPNV-Beratung beschäftigt, erarbeitet.
Das Positionspapier befasst sich mit den Vor- und Nachteilen der neuen Buslinien, die ab 1. November in Kraft treten. Die Grünen haben die Liniennetzoptimierung in diesem Zusammenhang erneut scharf kritisiert. In vielen Fällen seien die Linien nicht optimiert, sondern verschlechtert worden. Vor allem für die rund 6.800 BewohnerInnen des Eschbergs könne von Optimierung keine Rede sein, da ihre Direktverbindung in die Innenstadt über die Scheidter Straße gestrichen werde. Der verkehrspolitische Sprecher Guido Vogel erklärt dazu: „Das bedeutet ganz konkret, dass in Zukunft alle, die vom Eschberg in die Stadt wollen, übers Römerkastell fahren müssen, egal, ob sie dort in die Saarbahn wechseln wollen oder nicht. Das kostet Zeit und Mühen, ein Nachteil insbesondere für die vielen älteren Menschen, die auf dem Eschberg wohnen.“
Die Liniennetzoptimierung weise aber noch weitere Schwachstellen auf. Vogel dazu: „Auch die Verbindung des Ostviertels zur Innenstadt wird sich verschlechtern. Dass Saarbrücken Universitätsstadt ist, schlägt sich in den neuen Linien nicht nieder. Besonders abends und am Wochenende bleibt der Campus schlecht an die Innenstadt angebunden. Zu den Verlierern der Optimierung gehören auch der Winterberg, der Rastpfuhl, Bischmisheim und vor allem an den Wochenenden das Deutschmühlental und der Hauptfriedhof. Verbesserungen für Jugendliche wie z.B. ein Nachtbussystem, das in Sonntagsreden immer wieder angepriesen wurde, kommen in der Liniennetzoptimierung gar nicht vor. Dafür sehen wir jedoch einen dringen Bedarf.“
Grundsätzlich seien auch die Grünen für eine Liniennetzoptimierung. Das jetzige Ergebnis zeige aber, dass viele BürgerInnen benachteiligt würden. Dies hätte nach Ansicht der Grünen durch eine frühzeitige Beteiligung der BürgerInnen verhindert werden können. Vogel dazu: „Mit einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung ist nicht nur den Kundinnen und Kunden und einer ökologischen Verkehrspolitik gedient, sondern auch dem Unternehmen Saarbahn GmbH, das auf unnötigen Imageverlust und unnötige Kosten sicherlich gut verzichten kann.“