Tempo 30 in Eigenregie!

Die Vorteile von Tempo 30 in Städten liegen auf der Hand: Der Lärmpegel nimmt ab, die CO2-Emissionen sinken und die Straßen werden für alle sicherer. Natürlich gibt es hierzu auch Gegenstimmen. Häufig werden Befürchtungen geäußert, dass der Verkehrsfluss gehemmt wird und längere Fahrzeiten in Kauf genommen werden müssen. Doch erstens verhindert oft schon das hohe Verkehrsaufkommen in Städten, dass überhaupt mit Tempo 50 gefahren werden kann. Zweitens kann der Verkehrsfluss oftmals durch intelligente Ampelschaltungen auch bei Tempo 30 ohne Zeitverlust geregelt werden. Alles in allem ist Tempo 30 also eine Win-Win-Situation für alle.

Umso unverständlicher ist für uns die Haltung von FDP-Verkehrsminister Wissing. Er weist das Ansinnen von Saarbrücken und hunderten weiteren Kommunen, selbstständig über die Festlegung von Tempo 30 entscheiden zu können, mit dem Argument zurück, dass man an die Interessen der Autofahrer:innen denken müsse. Lieber Herr Wissing, genau das tun wir, indem wir mit der Maßnahme die Verkehrssicherheit erhöhen! Saarbrücken geht auf unser Bestreben hin mit gutem Beispiel voran und hat kürzlich ein Modellprojekt gestartet, durch das im Innenstadtbereich flächendeckend die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 begrenzt wird. Das ist ein erster Schritt, aber auch nicht mehr. Es gibt viele neuralgische Punkte in allen Stadtbezirken, an denen wir Tempo 30 brauchen. Daher geht unser Appell an den FDP-Verkehrsminister, sich endlich in Richtung einer modernen Verkehrspolitik zu bewegen, die allen gerecht wird!

Jeanne Dillschneider