Was soll mit dem ehemaligen, maroden Gebäude des Finanzamtes am Saarufer passieren? Darüber scheiden sich zurzeit die Geister. Wenn es nach der Landesregierung geht, soll das denkmalgeschützte Gebäude offenbar abgerissen werden und einem modernen Bürokomplex weichen. Doch brauchen wir in Saarbrücken tatsächlich mehr Büroflächen? Wir sind der Meinung, dass es in unserer Landeshauptstadt nicht an Büroflächen, wohl aber an Flächen beispielsweise für Kulturbetriebe mangelt.
Nehmen wir als Beispiel die Hochschule für Musik Saar. Der jetzige Standort der Musikhochschule befindet sich in einem desolaten baulichen Zustand und bereits seit Jahren wird über eine Lösung diskutiert. Pläne des Landes, die Musikhochschule zunächst auf mehrere Standorte zu verteilen, ergeben wenig Sinn und erschweren den Lehrbetrieb deutlich. Notwendig ist vielmehr ein schlüssiges Konzept, das auf einen einzigen Standort setzt. Unsere Idee lautet daher: Das ehemalige Finanzamt könnte nach umfassender Sanierung die neue Heimat der Hochschule für Musik Saar werden. Dies hätte den Vorteil, dass die Musikhochschule auch künftig an der Kulturmeile Saarbrückens in unmittelbarer Nähe zum Saarländischen Staatstheater angesiedelt wäre.
Darüber hinaus kommt für uns ein Abriss des ehemaligen Finanzamtes aufgrund des Denkmalschutzes und der Tatsache, dass für uns Erhalt im Bestand nach Möglichkeit immer vor Neubau gehen muss, nicht in Frage. Wir erwarten, dass sich die Landesregierung offen für Nachnutzungen des Gebäudes zeigt und von einem Abriss absieht!
Thomas Brass