Kita-Ausbau: Grüne begrüßen Pläne zur Gewinnung freier Träger:innen 

Die Grünen im Stadtrat Saarbrücken begrüßen, dass im heutigen Stadtrat ein Interessensbekundungsverfahren beschlossen wurde mit dem Ziel, freie Träger:innen für den Bau und den Betrieb von Kindertageseinrichtungen in der Landeshauptstadt zu gewinnen. Angesichts des akuten Fehlbedarfs an Betreuungsplätzen sei dies ein wichtiger Schritt, um die Versorgungssicherheit in Zukunft sicherzustellen. 

“Mehr als 1.000 Kita-Plätze fehlen aktuell in der Landeshauptstadt Saarbrücken. Klar ist dabei, dass die Stadt nicht die Ressourcen hat, um als Bauträgerin und Betreiberin alleine diesen Fehlbedarf zu decken. Verschärft wird die Situation durch den ab 2026 bestehenden Ganztags-Betreuungsanspruch in Grundschulen, was weitere Ressourcen der Landeshauptstadt bindet. Aus diesem Grund begrüßen wir sehr, dass sich die Verwaltung nun auf die Suche nach Alternativen begeben hat, auf freie Träger:innen zugehen möchte und potenzielle neue Kita-Standorte ermittelt hat, die durch freie Träger:innen errichtet und betrieben werden sollen. Zu diesem Vorhaben haben wir heute im Stadtrat ein sogenanntes Interessensbekundungsverfahren beschlossen”, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Heiner Engelhardt.

Als potenzielle Standorte stehen insgesamt neun Grundstücke zur Diskussion: Franzenbrunnen, Malstatt-Jenneweg, Malstatt-Stromstraße, St.Arnual-Wackenberg, West-Gersweiler, West-Klarenthal Ortsmitte, West-Burbach Saarterrassen, Dudweiler-Am Anger, Bübingen-südl. Wohngebiet Kalkwerk. “Durch den Rückzug des Bistums Trier ist das Erfordernis, leistungsstarke Partner:innen für den Bau und Betrieb von Kitas zu gewinnen, noch größer geworden. Gleichzeitig erwarten wir von der Stadt, weiterhin intensiv selbst nach ihren Möglichkeiten in den Ausbau eigener Einrichtungen zu investieren”, so Engelhardt weiter.

Die Grünen fordern darüber hinaus von der Landesregierung, der bestehenden und sich weiter verschärfenden Unterpersonalisierung im Erzieher:innen-Bereich entgegenzuwirken. Engelhardt abschließend: “Der Bau der Kitas ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist die Aufrechterhaltung des Betriebs. Und Fakt ist, dass in vielen Einrichtungen eine dramatische Unterpersonalisierung im Bereich der Erzieher:innen herrscht, was zum Teil schon zu reduzierten Öffnungszeiten führt. Dadurch wird den Eltern auch die Planungssicherheit genommen, die sie aber unbedingt haben müssten. Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat bereits jetzt enorme Probleme, freie Planstellen überhaupt zu besetzen. Aus diesem Grund appellieren wir an das Land, deutlich mehr in die Bildungsqualität und damit in die Personalisierung zu investieren, und unter anderem mehr Mittel bereitzustellen, um auch Seiteneinsteiger:innen für die Kitas zu gewinnen.”