Stadtrats-Grüne gegen weitere Bebauung am Stuhlsatzenhaus!

Die Grünen im Stadtrat Saarbrücken lehnen die Erweiterung des Uni-Campus nördlich Stuhlsatzenhaus weiterhin ab. Bereits in der Sitzung des Stadtrates vom 4. Oktober 2023 hatten sie gegen die Offenlegung des entsprechenden Bebauungsplanes gestimmt. Hintergrund ist unter anderem, dass sich die Rahmenbedingungen für die Bebauung des Gebietes durch den Umstand, dass das Helmholtz-Zentrum sich nun in St. Ingbert statt in Saarbrücken ansiedeln wird, entscheidend verändert haben.

„Die Zukunftsperspektive für die geplante Erweiterung des Uni-Campus nördlich Stuhlsatzenhaus ist mehr als unsicher: Der Bebauungsplan wurde ursprünglich unter anderem unter der Prämisse aufgestellt, dass sich das Helmholtz-Zentrum für IT-Sicherheit auf der Baufläche ansiedeln wird – was zu positiven Effekten für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Saarbrücken geführt hätte. Inzwischen ist allerdings die Entscheidung gefallen, das Zentrum in St. Ingbert zu errichten. Welche Institute oder Unternehmen sich auf der geplanten neuen Fläche nördlich des Uni-Campus‘ ansiedeln werden, ist nun in der Schwebe. Schon aufgrund dieser Tatsache ist das geplante Vorhaben für uns nicht tragbar“, erklären die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat, Claudia Schmelzer und Jeanne Dillschneider.

„Auf die unklaren Zukunftsaussichten hatte ich im Übrigen bereits in der Sitzung des Bau-Ausschusses vor der Stadtratssitzung am 4. Oktober hingewiesen“, ergänzt Claudia Schmelzer.


„Wir lehnen es ab, mit unserer Stimme einen Freifahrtschein für eine umfassende Rodung wertvoller Waldflächen und die Errichtung von 16.000 Quadratmetern an Parkflächen auszustellen, zumal nicht einmal klar ist, ob die Flächen später überhaupt vermarktet werden können. Schlimmstenfalls wird auf dem Gebiet eine gerodete Fläche entstehen, die über Jahre hinweg nicht weiterentwickelt wird. Nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern insbesondere aus Gründen des Klimaschutzes ist die geplante Erweiterung für uns damit nicht hinnehmbar. Dem Stadtwald kommt eine herausragende Rolle zur Verbesserung der Luftqualität und zur Temperaturregulierung zu. Es sollte demgegenüber primär das Anliegen von Stadt und Land sein, brachliegende Flächen zu identifizieren und zu nutzen, anstatt ständig neue Flächen zu versiegeln. Wir werden die Erweiterung des Uni-Campus nördlich Stuhlsatzenhaus daher auch künftig im Rahmen der Weiterberatung des Bebauungsplans ablehnen!“, so Schmelzer und Dillschneider abschließend.