Die jüdischen Filmtage, die das Kino achteinhalb seit vielen Jahren gemeinsam mit der Synagogengemeinde im Oktober ausrichtet, geben Einblick in die jüdischen Lebenswelten, in jüdische Identität und Religion. Die Veranstaltungsreihe setzt damit ein Zeichen der großen Wertschätzung unserer jüdischen Mitbürgerinnen und ruft uns ins Gedächtnis, dass Antisemitismus niemals wieder Platz eingeräumt werden darf.
Leider wurden die jüdischen Filmtage in diesem Jahr von schrecklichen Ereignissen überschattet. Der Terrorakt der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat uns vor Augen geführt, dass jüdische Bürger:innen weltweit noch immer nicht in Sicherheit leben können und wir uns weiter mit lauter Stimme gegen Antisemitismus zur Wehr setzen müssen – auch und gerade in unserer Landeshauptstadt. Denn auch hier kam es zu verachtenswerten Ereignissen. Plakate der jüdischen Filmtage wurden heruntergerissen, ebenso wie eine israelische Flagge von einem Mast vor dem Rathaus. Ein Mahnmal wurde mit einer Palästinenser-Flagge beschmiert, eine Pro-Palästina-Demo konnte nicht verhindert werden.
Doch unsere Stadtgesellschaft hält zusammen, das hat nicht zuletzt die große Beteiligung am Solidaritätsmarsch für Israel Mitte Oktober bewiesen. Wir machen deutlich: Unsere uneingeschränkte Sympathie und Solidarität gilt Israel und all unseren jüdischen Mitbürger:innen. Saarbrücken ist eine weltoffene, tolerante und vielfältige Stadt, die entschieden gegen jede Form von Fremdenhass vorgehen und ein sicherer Ort zum Leben für all ihre Bürger:innen sein muss!
Jeanne Dillschneider