Die Grünen im Stadtrat erwarten von der Landeshauptstadt Saarbrücken, zeitnah einen Aktionsplan gegen Hitze aufzulegen. Dieser solle unter anderem Maßnahmen wie Beschattungen, Installation von Trinkbrunnen oder das Bereitstellen von gekühlten Räumlichkeiten in öffentlichen Gebäuden beinhalten.
“Heiße Sommer mit langen Trockenperioden ereignen sich aufgrund des fortschreitenden Klimawandels immer häufiger. Laut Angaben der Bundesärztekammer sind alleine im vergangenen Jahr rund 4.500 Personen deutschlandweit aufgrund großer Hitze gestorben. Umso wichtiger ist es, die Bevölkerung frühzeitig und effektiv mit geeigneten Maßnahmen vor Hitze einerseits zu warnen, andererseits auch zu schützen. Kürzlich wurde von der Bundesregierung die Idee eines nationalen Hitzeaktionsplans geäußert, die wir sehr begrüßen. Doch bereits jetzt sollte die Landeshauptstadt Saarbrücken ihr Möglichstes unternehmen, um insbesondere gefährdete Personengruppen wie Kinder und ältere Mitbürger:innen vor den Auswirkungen der Hitze durch einen städtischen Aktionsplan zu schützen. Bereits im Jahr 2020 hatten wir die Verwaltung mit der Entwicklung eines entsprechenden Konzepts beauftragt, doch liegt dieses bislang noch immer nicht vor”, erklären die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat, Claudia Schmelzer und Jeanne Dillschneider.
Bestandteil eines Hitzeaktionsplans sollten einerseits vorbereitende Maßnahmen, wie die Warnung vor großer Hitze auf öffentlichen Kanälen – z.B. Webseite, soziale Medien, App –, Infobroschüren oder Handlungsempfehlungen für Gastronomiebetriebe sein. “Andererseits bedarf es auch baulicher Maßnahmen, die dem unmittelbaren Schutz dienen. Dazu zählt unter anderem die Installation von Trinkbrunnen in allen Stadtteilen der Landeshauptstadt an besonders belebten Plätzen wie Fußgängerzonen, Marktplätzen oder Kinderspielplätzen sowie an Bildungs- und sozialen Einrichtungen. Schließlich zählt nach einer Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes die Bereitstellung von Leitungswasser durch Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten inzwischen zur Daseinsvorsorge! Weitere Maßnahmen könnten etwa in der Bereitstellung von gekühlten Räumlichkeiten in öffentlichen Einrichtungen bestehen, die vor allem gefährdete Personengruppen an Hitzetagen aufsuchen können”, ergänzen Schmelzer und Dillschneider.
“Darüber hinaus brauchen wir einen Freiraumplan, der darauf abzielt, die Überhitzung der Innenstadt zu vermeiden, was in erster Linie mehr Begrünungen und die Entsiegelung von Flächen umfassen muss. Perspektivisch würden durch weitere Begrünungen auch deutlich mehr schattige Aufenthaltsplätze geschaffen und wir würden eine Verbesserung des Stadtklimas erzielen”, so Schmelzer und Dillschneider abschließend.