Johannisstraße

Über die Situation am Ausweichplatz in der Richard-Wagner-Straße/Ecke Johannisstraße wurde in den vergangenen Monaten häufig debattiert, und das oftmals emotional. Der Ausweichplatz wurde ursprünglich im Jahr 2015 von der Verwaltung eingerichtet mit dem Ziel, Menschen mit vielfältigen Problemlagen einen Aufenthaltsort zu bieten.

Und das Wort Problemlage trifft es ziemlich genau: Es handelt sich um Bürger:innen mit Problemen, darunter sicherlich auch um solche, die vielleicht Schicksalsschläge hinnehmen mussten und in eine soziale Abwärtsspirale geraten sind. Auch wenn außer Frage steht, dass Straftaten durch eine ausreichende Polizeipräsenz verfolgt und bestenfalls im Vorfeld verhindert werden sollten, müssen wir die Situation differenziert betrachten und dürfen keine Täter-Opfer-Umkehr betreiben. Die Streetworker:innen der Stadt suchen täglich intensive Gespräche mit den Menschen vor Ort. Wie sich dabei gezeigt hat, nehmen viele dieser Personen auch regelmäßig weitere Hilfsangebote wahr wie die Wärmestube oder die Wohnungslosenhilfe. Letztlich ist diesen Personen am meisten geholfen, wenn das Angebot vor Ort mit weiteren Hilfsangeboten in der Stadt verknüpft bleibt beziehungsweise wird.

Daher sprechen wir uns auch dafür aus, dass der jetzige Platz beibehalten und baulich deutlich aufgewertet wird. Denn irgendwo in der Stadt einen anderen Ausweichplatz zu finden, wird soziale Probleme nicht lösen, sondern nur verlagern. Das kann nicht der Weg sein!   

                                               

Der Stadtverordnete Thomas Brass

Thomas Brass