Konzepte für den Einzelhandel

Seit Kurzem ist es traurige Gewissheit, dass die Kaufhof-Filiale in der Nähe des Saarbrücker Hauptbahnhofes laut Ankündigung des Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof zum 30. Juni schließen wird. Für die Mitarbeiter:innen ist dies eine Hiobsbotschaft. Wir erwarten von Oberbürgermeister Conradt, gegenüber dem Konzern einzufordern, für alle Beschäftigten sozialverträgliche Lösungen zu finden. Idealerweise sollten sie im hiesigen Einzelhandel eine Neuanstellung finden. Angesichts des bestehenden Fachkräftemangels stehen die Chancen sicher gut.

Der jahrelange Negativtrend bei Karstadt Kaufhof verdeutlicht aber auch, wie sehr sich das Konsumverhalten der Bürger:innen verändert hat. Der Trend zum Online-Shopping ist nur ein Beispiel dafür. Als Stadt müssen wir darauf reagieren und verstärkt auf gemischte Konzepte aus Wohnen, Arbeiten, Gastronomie, Gewerbe und Kultur setzen. Wie das gelingen kann, zeigt die Entwicklung des früheren C&A-Gebäudes, in dem eine Kombination aus Einzelhandel, Café, Senioreneinrichtung und Serviced Appartements entstehen wird. So ähnlich könnte auch die Zukunft für das Kaufhof-Gebäude am Bahnhof aussehen. Ein jahrelanger Leerstand wie im Falle des C&A-Gebäudes muss aber in jedem Fall vermieden werden!

Gleichzeitig braucht es Entwicklungsperspektiven für das Karstadt-Gebäude in der Bahnhofstraße 15, um den Standort langfristig zu sichern. In anderen Städten wurden in bestehende Karstadt-Filialen städtische Einrichtungen oder Unternehmen integriert. Dies könnte auch für Saarbrücken ein gangbarer Weg sein.

Jeanne Dillschneider