Förderung von Frauen nach wie vor wichtig!

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat der Landeshauptstadt Saarbrücken begrüßt die gelungene Mischung im diesjährigen Programm des Frauenbüros des Regionalverband Saarbrücken. Sie weist weiterhin darauf hin, dass  bis zur tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft noch zahlreiche Schritte unternommen werden müssen, und betont außerdem die Wichtigkeit der Ausbaus von Angeboten, die der Sicherheit von Frauen und Mädchen dienen. Zu letzterem Thema wird es im kommenden Stadtrat einen Antrag zur Einberufung eines runden Tischs geben, der u.a. über die Einführung eines „Frauen-Nachttaxis“ beraten wird. 

“Trotz der gesetzlichen Gleichstellung von Frauen und Männern sind Frauen in unserer Gesellschaft noch immer auf vielfältige Weise benachteiligt und unsere Gesellschaft insgesamt noch weit von einer tatsächlichen Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit entfernt“, so die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion, Patricia Schumann. „Trotz besserer Abschlüsse verdienen Frauen noch immer weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen und Führungspositionen sind nach wie vor überwiegend mit Männern besetzt. Darüber hinaus sind es meist die Frauen, die in unserer Gesellschaft – oftmals neben ihrer beruflichen Tätigkeit – wesentliche Aufgaben, die sogenannte Care-Arbeit wie Erziehung- und Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und Hausarbeit, und erfahren dafür kaum Anerkennung und Wertschätzung. Überdies sind Frauen dadurch nicht nur in zunehmendem Maße gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, sondern noch immer in besonderem Maße von Altersarmut bedroht oder betroffen, dies gilt insbesondere für alleinerziehende Mütter oder Mütter von mehreren Kindern“, so Schumann weiter.

Das Frauenbüro des Regionalverband Saarbrücken leistet daher mit seinem vielfältigen „Frauenprogramm Herbst/Winter 2022/2023“ einen wichtigen Beitrag zur tatsächlichen Gleichberechtigung von Frauen und Männern, fördert Frauen dort in unserer Gesellschaft, wo sie bislang noch benachteiligt sind, und unterstützt Frauen mit vielfältigen Beratungsangeboten. So gibt es im Rahmen des diesjährigen Frauenprogramms neben gesundheitlichen – und auch historischen Vorträgen und Kursen – auch Veranstaltungen zur Wahl der richtigen Steuerklasse, ein Seminar zum Thema „Elterngeld“ sowie den Hinweis auf die Beratungsstelle des Regionalverbandes.

Hervorzuheben sei auch insbesondere der Hinweis auf den Tag gegen Gewalt an Frauen. „Dieses Thema hat bedauerlicherweise nichts an Brisanz und Aktualität eingebüßt. Hier würde ich mir allerdings für das nächste Jahr (oder überhaupt) eine noch stärkere Gewichtung wünschen mit entsprechenden Angeboten sowohl, was die Seite der Aufklärung und der Theorie anbetrifft, als auch ganz praktische Angebote wie z.B. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Wichtig wäre auch der Hinweis auf die Notwendigkeit angepasster und finanziell leistbarer Angebote für Frauen und Mädchen, was die Sicherheit auf Nachhausewegen beispielsweise nach dem Discobesuch oder dem Besuch einer abendlichen Veranstaltung anbetrifft. Dies gilt insbesondere auch für ländliche Gebiete oder städtische Randgebiete. Daher werden wir beispielsweise in der nächsten Stadtrat-Sitzung für die LHS die Einberufung eines so genannten Runden Tisches beantragen, bei dem über diese Themen beraten wird, wie z.B. auch über die Einführung eines „Frauen-Nachttaxis“, das es Frauen ermöglicht, abends und nachts Taxidienste zu vergünstigten Tarifen in Anspruch zu nehmen. Dies müsse unbedingt auf den gesamten Regionalverband ausgeweitet werden.

Des Weiteren vermisse ich Informationen oder Veranstaltungen zum Thema „Frauen und Behinderung“, diese sind oftmals besonders von sexualisierter, aber auch von struktureller Gewalt betroffen, sowie Informationen zu Beratungsangeboten und Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe und eines selbstbestimmten Lebens. Wir sehen aber insgesamt im Programm des Saarbrücker Frauenbüros einen sehr wichtigen Beitrag zur Förderung von Frauen in unserer Gesellschaft,” so Schumann abschließend.