Meyer-Gluche: Landesregierung muss Rahmenbedingungen für kleinere Klassen schaffen
Saarbrücken, 29.07.2019. Vor dem Hintergrund des Ausbauprogramms der Landeshauptstadt im Grundschulbereich, wonach bis 2022 weitere 930 Grundschulplätze entstehen sollen, erwarten die Grünen im Stadtrat von der Landesregierung Maßnahmen, um die Personalsituation im Lehrerbereich zu verbessern. Da es bereits in der Vergangenheit an bestehenden Grundschulen erhebliche Engpässe gegeben hat, dürften Nachpersonalisierungen beim Lehrpersonal nicht nur auf den quantitativen Ausbau der Schulen beschränkt sein. Hierzu erklärt die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Barbara Meyer-Gluche:
“Die steigenden Kinderzahlen in Saarbrücken belegen, dass unsere Landeshauptstadt ein attraktiver Ort zum Leben für junge Familien ist. Diese Attraktivität müssen wir erhalten, indem wir unserem Nachwuchs eine gute Zukunftsperspektive geben – durch ein hochwertiges Bildungsangebot. Im Grundschulbereich besteht allerdings deutlicher Nachholbedarf. Hier sei an die Brandbriefe von mehreren Saarbrücker Grundschulen im vergangenen Jahr an das Bildungsministerium erinnert, in denen akute Personalnot beklagt wurde – und das nicht nur aufgrund der Grippewelle. Klassen werden immer größer statt kleiner.
Diese Entwicklung ist schon aufgrund der Inklusion fatal und muss von der Landesregierung gestoppt werden. Wir brauchen mehr Anreize für junge Menschen, im Saarland ein Grundschullehramtsstudium aufzunehmen und nach Abschluss des Studiums hier zu bleiben. Dies erreichen wir durch eine faire Entlohnung der Grundschullehrkäfte und eine Absenkung der Unterrichtsverpflichtung. Gleichzeitig muss es das Land generell mehr Student*innen ermöglichen, ein Grundschullehramtsstudium an der Uni aufzunehmen. Die Landesregierung hatte die Zahl der Studienplätze von ursprünglich 60 zum Wintersemester 2014/15 auf 30 halbiert. Die zwischenzeitliche Erhöhung auf 45 ist aufgrund des nach wie vor bestehenden Personalmangels unzureichend.
Wir brauchen bereits in den bestehenden Einrichtungen deutlich mehr Lehrpersonal, um kleinere Klassen einzurichten. Nur so können die Lehrer*innen auf die Ansprüche und Bedürfnisse jedes Kindes eingehen. Im Grundschulbereich zu sparen, bedeutet nichts anderes, als an der Zukunft unseres Nachwuchses zu sparen.”