11.04.2019 | Gersweiler Brücke: Stadt hält sich nicht an Vorgaben für fahrradfreundlichen Umbau

Saarbrücken, 11.04.2019. Anlässlich der aktuellen Sanierung der Gersweiler Brücke kritisieren die Grünen im Stadtrat, dass es keinerlei Planungen gibt, die Brücke im Zuge der Bauarbeiten fahrradgerecht umzubauen. Die Verwaltung verstoße damit gegen die Zielsetzungen des Verkehrsentwicklungsplans.

“Zu unserem Bestreben, die umweltfreundlichen Verkehre in Saarbrücken zu stärken, zählt ein konsequenter Ausbau des Alltagsradwegenetzes. Und entsprechend haben wir dies im Verkehrsentwicklungsplan formuliert. Dort ist auch festgehalten, dass die Gersweiler Brücke zum künftigen Hauptradwegenetz der Landeshauptstadt gehören soll. Mit ihrem Vorgehen konterkariert die Verwaltung allerdings diese Zielsetzung. Denn im Zuge der Sanierung ist keinerlei fahrradfreundlicher Umbau geplant. Stattdessen wird die Verkehrsführung nach Abschluss der Bauarbeiten genau wie bisher beibehalten. Vorort mussten wir außerdem feststellen, dass die Brücke während der Bauphase komplett vom Radverkehr abgekoppelt ist. Das Vorgehen der Verwaltung steht allen Zielen an eine nachhaltige Verkehrspolitik entgegen. Wie es scheint, hat man keine Lehren aus der langwierigen Diskussion über die Wilhelm-Heinrich-Brücke gezogen, die letztlich zu einem Umbau geführt hat, der  im Sinne aller Verkehrsteilnehmer*innen ist. Wir erwarten eine umfassende Stellungnahme der Verwaltung hinsichtlich ihres Vorgehens bei der Gersweiler Brücke”, erklärt der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Stadtrat, Torsten Reif.

Die Grünen kritisieren weiterhin, dass die Stadt sich mit ihrem jetzigen Vorgehen nicht an die Maßgabe hält, im Zuge von Farbahnerneuerungen zumindest Radschutz- und Radfahrstreifen mit aufzutragen. Reif: “Fakt ist, dass ein fahrradfreundlicher Umbau der Gersweiler Brücke wichtig ist, um Malstatt, Gersweiler und Burbach unter anderem an den Leinpfad anzuschließen. Bislang ist ein Passieren der Brücke für Radfahrer*innen mit großen Risiken verbunden, nicht zuletzt aufgrund der extrem hohen Bordsteinkanten.”

“Hinzu kommt: Da diese Bordsteinkanten nach dem Umbau laut der aktuellen Planung genauso beibehalten werden, kann auch von Barrierefreiheit keine Rede sein. Auch hier hat man offenbar nichts  aus den Problemen bei der Wilhelm-Heinrich-Brücke gelernt. Diese Umstände verdeutlichen, dass wir endlich eine/n Beauftragte/n für barrierefreies Bauen im Baudezernat brauchen, wie es auf unsere Initiative hin für den aktuellen Haushalt beschlossen wurde”, so Reif abschließend.