Saarbrücken, 10.10.2018. Im Zuge der notwendigen Sanierung der Wilhelm-Heinrich-Brücke konnte der Straßenraum neu organisiert werden. Mit der Erneuerung des Straßenbelages ergab sich die Chance, diese Lebensader der Stadt an die heutigen Verkehrserfordernisse anzupassen. Mittlerweile sind die neuen Radspuren markiert, allerdings handelt es sich immer noch um eine Verkehrsführung auf einer Baustelle.
Die Grünen sehen in der Umgestaltung der Wilhelm-Heinrich-Brücke einen wichtigen Schritt zur Aufwertung des Radverkehrs in der Landeshauptstadt. Die Umsetzung der durchgehenden Verbindung zwischen Alt-Saarbrücken und St. Johann über die Brücke ist zentraler Bestandteil einer durchgängigen Radwegeverbindung zwischen der HTW in Alt-Saarbrücken und der Universität. Derzeit kann man nach den ersten Markierungsarbeiten schon erkennen, wie breit der Radfahrstreifen und wie deutlich er in seiner roten Farbe gekennzeichnet sein wird. In den sozialen Medien wurden Bilder der Baustelle gepostet, die die Vermutung zuließen, dass die jetzige Markierung schon endgültig ist, was zu heftigen Diskussionen um die neuen Radfahrstreifen führte.
„Die Wilhelm- Heinrich-Brücke stellt momentan noch eine Baustelle dar. Ich kann die Aufregung um die neue Markierung voll und ganz verstehen, entsteht sie doch größtenteils aus der Vermutung heraus, sie sei bereits das Endprodukt. Natürlich werden die Streifen noch bis in die weiterführenden Straßen weiter markiert, sobald die Knotenpunkte fertiggestellt sind. Eines der Bilder zeigt die Situation, in der die Ampel für den Verkehr von der Autobahn aus Mannheim kommend ausgeschaltet war und alles wild kreuz und quer durcheinander gefahren ist. So wird es natürlich am Ende nicht aussehen. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass die letzten Endes durchgängigen Streifen für eine Belebung des Radverkehrs sorgen werden, weil damit endlich die wichtigste Achse im Saarbrücker Innenstadtverkehr auch für Radfahrer*innen adäquat befahrbar wird,” erklärt Torsten Reif, verkehrspolitischer Sprecher der grünen Fraktion.
Schon in der Diskussion während der Planungsphase haben sich immer wieder Bedenkenträger zu Wort gemeldet, die in der Tatsache, dass PKWs den Radstreifen queren müssen, um auf die Autobahn zu kommen, eine große, nicht verantwortbare Gefahr sehen.
“Ich kann die Bedenken nachvollziehen. Überall dort, wo sich die Verkehrsströme von Radfahrern*innen und Autofahrern kreuzen, kann es zu Gefahrensituationen vor allem für die Radfahrer*innen kommen. In Saarbrücken muss jedem Verkehrsteilnehmer ins Bewusstsein gerufen werden, dass es im Straßenverkehr auch um gegenseitige Rücksichtnahme geht. Derzeit wird gerade dem motorisierten Verkehr nur gelegentlich vor Augen geführt, dass eben auch schwächere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer*innen die Straße nutzen. Die deutliche Markierung auf der Brücke führt unweigerlich jedem noch einmal extra vor Augen, dass Fahrradfahrer in Saarbrücken unterwegs sind. Wir müssen ernsthaft an der Kultur des Miteinanders im Verkehr arbeiten. Auch hier bin ich überzeugt davon, dass sich die Bedenken am Ende nicht in erhöhten Unfallzahlen manifestieren lassen. Sobald die Brücke mit den Knotenpunkten fertiggestellt ist, werden alle vernünftig miteinander umgehen.”