Die Nachfrage nach Wohnraum in allen Preiskategorien wächst in Saarbrücken stetig. Doch wohin mit den Wohnungen? Es kann keine Lösung sein, immer wieder Freiflächen für Neubaugebiete zu erschließen, wenn es im Gegenzug Baulücken und ungenutzte Flächen im Stadtgebiet gibt. Wir müssen vielmehr den vorhandenen Flächenbestand konsequent nutzen. Nur diese Lösung ist ökologisch sinnvoll. So sieht es auch die Europäische Union. Sie fördert Projekte, die sich mit der Revitalisierung von Brachflächen beschäftigen. Das Stichwort lautet: Flächenmanagement. Und ein solches fordern wir für die Landeshauptstadt. Die Verwaltung muss eine Bestandsaufnahme durchführen und prüfen, welche vorhandenen Flächen zur Wohnbebauung genutzt beziehungsweise dafür umgewidmet werden können. Denkbar ist zum Beispiel die Nutzung von Leerständen oder früheren Gewerbeflächen, wie etwa der Großherzog-Friedrich-Hof (ehemaliges Citroën-Gelände). Im zweiten Schritt werden die Daten dann in ein geografisches Informationssystem überführt, sodass unter anderem Planer und private Interessenten einsehen können, wo geeignete Grundstücke vorhanden sind. Wir brauchen außerdem eine Wohnbaulandstrategie, die regelt, welchen Anteil sozial geförderter oder preisgedämpfter Wohnungsbau bei der Baulandentwicklung einnehmen soll. Mit diesen Instrumenten können wir den Wohnungsbau nachhaltig und sozial gestalten. (Wochenspiegel-Kolumne „Die Stadtratsfraktionen informieren“ | KW 34 | José Ignacio Rodriguez Maicas)