27.01.2012 | Weg frei für mehr Frauen in der Berufsfeuerwehr

Grüne begrüßen den neuen Eignungstest

Im Oktober letzten Jahres wurde vom Deutschen Städtetag ein neuer Eignungstest für die Berufsfeuerwehr empfohlen. Die Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat, Karin Burkart, begrüßt diese Empfehlung:

„Bei der Berufsfeuerwehr Saarbrücken ist die Erhöhung des Frauenanteils dringend angezeigt, denn Saarbrücken befindet sich im bundesweiten Ranking auf dem letzten Platz. Deshalb hatte der Stadtrat auch beschlossen, den Frauenanteil insgesamt zu erhöhen. Um die Hürden hier niedriger zu legen, wurde auch beschlossen, die Voraussetzungen nicht nur auf handwerkliche Ausbildung zu beschränken, sondern die Ausschreibung auf Gesundheitsberufe auszuweiten.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein, um die Zahl der Feuerwehrfrauen zu erhöhen, war die Überarbeitung der Tests zur Ermittlung der körperlichen Eignung. Bis vor kurzem waren dieses Tests eindeutig auf die männliche Physiognomie ausgerichtet, Frauen konnten diese auch bei gleicher Fitness kaum bestehen.
Jetzt gibt es den neuen Eignungstest, erstellt von der Deutschen Sporthochschule Köln zusammen mit den Berufsfeuerwehren im Auftrag des Deutschen Städtetages. Es soll ein praxisorientierter körperlicher Eignungstest sein, der kein Geschlecht bevorzugt. Anforderungen und Bewertungskriterien für Frauen und Männer sind dabei identisch, denn die allumfassende Einsatzfähigkeit der Feuerwehrleute muss gewährleistet sein.
Auf eine Anfrage der Grünen hin, hat die Stadt jetzt geantwortet, diesen neuen Eignungstest, der u.a. auf Klimmzüge verzichtet, ab der kommenden Einstellungsrunde auch in der Landeshauptstadt anzuwenden. Damit ist aus unserer Sicht ein wichtiger Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit getan. Allerdings darf man hier nicht stehen bleiben, sondern für das Berufsbild der „Feuerwehrfrau“ muss öffentlich geworben werden, denn sowohl in der eigenen als auch in der öffentlichen Wahrnehmung ist Feuerwehrfrau kein Frauenberuf. Hier fordern wir eine bundesweite Koordination z.B. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über Film, Fernsehen, Internet und Werbematerial zur Nutzung vor Ort“.