21.06.2012 | Zugänglichkeit bei der Umgestaltung der Berliner Promenade nicht ausreichend

Grünen-Stadtratsfraktion fordert barrierefreie Zugänge zur Berliner Promenade

Auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat wurde im Bauausschuss über den Sachstand der barrierefreien Zugänge im Rahmen der Umgestaltung der Berliner Promenade berichtet. Dazu teilt der Baupolitische Sprecher Guido Vogel-Latz mit:

„Im Rahmen von Stadtmitte am Fluss scheint ein Thema die Diskussion zu beherrschen: Kommt der Tunnel oder nicht. Dabei geraten dann schon mal wichtige andere Details unter die Räder wie z.B. die Notwendigkeit der barrierefreien Zugänge zur neuen Berliner Promenade, die bis zum September fertig gestellt werden soll und einen ersten Blick auf die neue „Stadtmitte am Fluss“ freigibt. Wenn jetzt nicht entsprechend umgestaltet wird, wird der Zugang zur neuen Promenade in der Stadt für (Geh) behinderte Menschen, RollstuhlfahrerInnen ebenso wie für Eltern mit Kinderwagen wie auch für RadfahrerInnen eine umständliche Angelegenheit.

Einen barrierefreien Zugang gibt es neben der Freitreppe an der Wilhelm-Heinrich-Brücke über einen Fahrstuhl und falls dieser ausfällt über eine Schieberinne für Räder. RadfahrerInnen erreichen diesen Zugang von der Bahnhofstraße aus nur über die Fußgängerzone Rabbiner-Rülf-Platz. Hier werden wieder die Konflikte RadfahrerInnen – FußgängerInnen auftreten und das Klima weiter verschlechtern.
Weiter gibt es einen barrierefreien Zugang zur unteren Ebene der Promenade über die Rampe von der Wilhelm-Heinrich-Brücke zur Alten Brücke hinter dem Finanzamt. Zum Erreichen ist allerdings die schwierige und umständliche Querung der Dudweiler Straße erforderlich. Diese Rampe ist ausschließlich Zufahrt zu den dortigen Parkplätzen des Finanzamtes. Eine gefahrlose Begegnung Kfz – Fahrrad ist hier nicht möglich. Zudem ist dieser Weg dreimal länger als die direkte Zufahrt zur Berliner Promenade.

Eine barrierefreie Anbindung der Luisenbrücke an die untere Berliner Promenade gibt es nicht.
Besonders wichtig ist die Verbindung zur Bahnhofstraße/Fußgängerzone. Bis zum Umbau der Berliner Promenade war es möglich, die seit vielen Jahren schon für den Radverkehr freigegebene Fußgängerzone über Rampen über die Zufahrten Ufergasse und Schifferstraße zu erreichen. In der Straße „Am Steg“ gab es eine Treppe. Alle diese Verbindungen sind nun aus städtebaulichen Gründen entfallen, denn beide Zugänge wurden auf das Bahnhofstrassenniveau angehoben. Bei den stattdessen geplanten Treppen und Aufzügen stellt sich die Frage nach der Benutzbarkeit für RadfahrerInnen (ein normales Fahrrad passt in den geplanten Aufzug am Treppenturm Schiffergasse nur hochkant hinein) bzw. ob diese Zugänge behindertengerecht gestaltet werden.
Nicht hinnehmbar ist in diesem Zusammenhang, dass auch der künftige Fußgängersteg in der Achse Sulzbachstrasse – Am Steg – Berliner Promenade zur Gutenbergstraße in Altsaarbrücken von der unteren Berliner Promenade für RollstuhlfahrerInnen, Kinderwagen, Senioren mit Rollatoren und RadfahrerInnen nicht zugänglich sein wird, da der Steg nur über eine Treppe zu erreichen sein wird.

Positiv anzumerken sind die geplanten, zahlreichen neuen Fahrradabstellanlagen an der neuen Promenade. Trotzdem bleibt in der Bilanz festzustellen, dass die Verbindung von der Bahnhofstrasse und Sulzbachstrasse/Futterstraße zur Berliner Promenade schlechter geworden ist, als vor der Sanierung der Berliner Promenade.“