Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat haben Stadt und Land aufgefordert, das unglaubwürdige Taktieren um einen Ausbau der Stadtautobahn aufzugeben, die Begrenztheit der finanziellen Mittel einzusehen und sich ernsthafte Gedanken um verkehrliche Alternativen auch zu einem Tunnel zu machen.
Thomas Brück, der Fraktionsvorsitzende, stellt dazu vertiefende Fragen:
„Wo bitte sollen denn die zusätzlichen Spuren der Stadtautobahn verlaufen? Etwa auf der Saar, die dann mit einem Betondeckel das innerstädtische Gesamtbild weiter ruiniert? Wollen wir etwa die Idar-Obersteiner Lösung? Was hier als abgestimmte Strategie verkauft wird, ist in Wahrheit das pure Chaos“.
Die Grünen setzen statt großer infrastruktureller Maßnahmen, die in Zukunft kaum mehr zu unterhalten sein werden, auf Maßnahmen, die das mobile Verhalten der Bevölkerung nachhaltig beeinflussen können.
„Zusätzliche Straßenerweiterungen sind nicht Ziel einer nachhaltigen Verkehrspolitik. Mit mehr Straßen löst man keine Verkehrsprobleme, sondern schafft sie erst. Das Gebot der Stunde ist nicht der Neu- bzw. Zubau neuer Straßen sondern der Erhalt des Bestandes. Die Politik der Spatenstiche im Autobahnbau ist passé.“ so Brück.
Die Grünen schließen in der Konsequenz sogar einen Rückbau der Stadtautobahn nicht aus.
„Wir erwarten, dass die Menschen bei einem sich stark veränderten Mobilitätsverhalten in den nächsten Jahren mehr und mehr auf den Umweltverbund ausweichen. Wir erwarten nach der Energie- in den nächsten Jahren eine Mobilitätswende! Auch Saarbrücken muss auf diese Trends reagieren“, so Brück.
Des Weiteren können durch verkehrliche Ordnungsmaßnahmen die Stadtautobahn heute schon entlastet werden.
„Warum haben wir auf der Stadtautobahn noch kein LKW-Durchfahrts- oder zumindest ein Überholverbot? Warum keine spürbare Geschwindigkeitsbegrenzung und Überwachung?
Alleine mit solchen Maßnahmen kann heute schon die Emmissionsbelastung der BAB 620 deutlich reduziert werden“, so Brück abschließend.