Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat können nicht nachvollziehen, warum die Firma Halberg Guss nicht bereit war, den Mitgliedern des Umweltausschusses über ihr geplantes Umweltmanagement zu berichten. Auf Antrag der Grünen im Umweltausschuss hatte Bürgermeister Kajo Breuer die Firma Halberg Guss eingeladen. Per Brief hat die Firma Halberg Guss mitteilen lassen, dass sie ein hervorragendes Umweltsystem besitze, es aber nicht für nötig erachtet, dieses dem Ausschuss vorzustellen. Der umweltpolitische Sprecher, Guido Vogel, erklärt dazu: „Wir hatten nach dem Besuch bei Halberg Guss im November letzten Jahres den Eindruck, dass dem Unternehmen viel an einer funktionierenden Kommunikation mit der Stadt liegt. Deshalb ist es für uns vollkommen unverständlich, warum das Unternehmen jetzt die Chance vergibt, diese Kommunikation aufrecht zu halten und vor allem Missverständnissen vorzubeugen. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass das von uns geforderte Umweltmanagement doch nicht aufgebaut wurde.“
Durch das Nichterscheinen von Halberg Guss im letzten Umweltausschuss seien einige Fragen unbeantwortet geblieben. Nicht klar sei z.B. welche zusätzlichen Maßnahmen zur Geruchsreduktion ergriffen worden seien und wie das Unternehmen künftig mit den Bürgerprotesten umgehen werde. Weiterhin würden die Grünen gern wissen, ob bei Halberg Guss Fremdsände aufbereitet werden und was noch emittiert wird, was zu den seit Anfang Mai wieder erheblichen Anwohnerbelästigungen führt. Weitere Fragen, die die Grünen an das Unternehmen haben: Wie sind die dokumentierten Schäden – scheinbar feinster Metallstaub, der in den Lack eindringt – an den Autolacken rund um das Werk von Halberg Guss zu erklären? Sind die Biofilter für alle Prozesse bei Halberg Guss ausreichend dimensioniert? Warum kommen die penetranten Emissionen z.T. aus kleinen Dachöffnungen und Schloten? Welche Informationen gibt es zu dem nicht gemeldeten Brand im Frühjahr 2007, der angeblich zu einem teilweisen Produktionsausfall führte?
Die Grünen hoffen, dass Halberg Guss diese Informationen im nächsten Umweltausschuss nachliefern kann. Vogel dazu: „Um einen Interessenausgleich zwischen dem Unternehmen und den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern herbeizuführen, ist es wichtig, dass sich Halberg Guss kooperativ zeigt und alle Maßnahmen ergreift, um Mensch und Natur zu schützen.“
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