17.10.2006 | Stadtentwicklung ist mehr als nur „Stadtmitte am Fluss“

Grüne: BürgerInnen müssen intensiv beteiligt werden

Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat haben am Dienstag, 17. Oktober 2006, in einer Pressekonferenz ihre Ideen zum Städtebaulichen Entwicklungskonzept vorgestellt. Diese basieren auf der Grundlage eines Gutachtens, das Carsten Diez, Architekt und Sachverständiger der Grünen im Ausschuss für Bau, Verkehr und Freiraum, erarbeitet hat. Ihr Positionspapier haben die Grünen dem Baudezernenten Dieter Ehrmanntraut (CDU) übergeben.

Der Fraktionsvorsitzende Thomas Brück betonte, dass Stadtentwicklung mehr sei als „Stadtmitte am Fluss“. Brück: „Es ist wichtig, die Entwicklung aller Stadtteilviertel in den Blick zu nehmen statt sich nur auf ein bis zwei Leuchtturmprojekte zu fixieren.“ Deshalb haben die Grünen u.a. erneut die Aufnahme des Ostviertels in das Städtebauliche Entwicklungskonzept gefordert. Der baupolitische Sprecher Guido Vogel erklärt dazu: „Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum das Städtebauliche Entwicklungskonzept das gesamte Ostviertel ignoriert, obwohl das Viertel zu den größten und dichtesten Wohnquartieren in der Innenstadt gehört. Insbesondere die Mainzer Straße hat ein großes Potenzial.“ Dieses hat Carsten Diez in seinem Papier heraus gearbeitet. Er wünscht sich einen offensiven Umgang mit Flächenreserven in der Stadt. Diez dazu: „Im Bereich der ehemaligen Ulanenkaserne im unteren Teil der Mainzer Straße könnte beispielsweise eine interessante Wohnfläche entstehen.“ Die Chance, das Areal im Sinne einer Stabilisierung der Innenstadtentwicklung zu nutzen, müsse von Politik und Stadtverwaltung angegangen werden. In der Folge könnte auf eine weitere Zersiedelung der städtischen Randbereiche wie z.B. dem Franzenbrunnen verzichtet werden.

Generell sehen die Grünen im Städtebaulichen Entwicklungskonzept einen guten Anfang, der wichtige Teilaspekte beinhalte. Vogel dazu: „Wir begrüßen es, dass der ÖPNV in dem Konzept betont wird und dass die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Bereichen wie z.B. Städtebau und Verkehrspolitik aufgezeigt werden.“

Ziel müsse es nun sein, das Städtebauliche Entwicklungskonzept mittelfristig zu einem Stadtentwicklungspapier weiterzuentwickeln. Hierbei sei es besonders wichtig, die Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen. Brück erklärt dazu: „Wir werden darauf achten, dass es verschiedene Formen von echter Bürgerbeteiligung gibt, so dass die BürgerInnen, die daran interessiert sind, die Chance haben, ihre Ideen einzubringen statt ein fertiges Konzept vorgetragen zu bekommen.“