Galeria-Insolvenz: Karstadt Saarbrücken braucht Zukunftsperspektiven

Nach Bekanntgabe der inzwischen dritten Galeria-Insolvenz ist der langfristige Fortbestand von Galeria Karstadt Kaufhof-Standorten erneut ungewiss. Die Grünen im Stadtrat erwarten angesichts der neuen Entwicklungen von der Stadtverwaltung, Zukunftsperspektiven für den Karstadt-Standort in der Bahnhofstraße 15 auszuloten.

Hierzu erklären die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat, Claudia Schmelzer und Jeanne Dillschneider:

“Nach der Ende November erfolgten Insolvenz des Muttergesellschaft Signa-Holding, die 200 Millionen Euro in den Fortbestand von Galeria-Kaufhof-Standorten investieren wollte, hat nun auch Galeria Karstadt Kaufhof die inzwischen dritte Insolvenz angemeldet. Diese Entwicklung dürfte erneut  Standorte gefährden, sollte kein Investor gefunden werden. Die Negativentwicklung wurde nicht zuletzt durch die Schließung zahlreicher Standorte deutlich, worunter auch das noch immer leerstehende ehemalige Kaufhof-Gebäude in Saarbrücken fällt.

Galeria Karstadt Kaufhof ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für unsere Landeshauptstadt. In erster Linie sollte das Ziel verfolgt werden, den Saarbrücker Standort zu erhalten! Falls es allerdings tatsächlich perspektivisch zur Schließung der Filiale in der Bahnhofstraße 15 kommt, sollte die Stadtverwaltung im Schulterschluss mit dem Konzern bereits einen Plan B vorlegen können. Ein Leerstand an dieser Stelle ist unbedingt zu vermeiden! 

Zum einen muss sich Oberbürgermeister Conradt gegenüber dem Konzern dafür einsetzen, dass dieser im Falle einer Schließung seiner Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeiter:innen gerecht wird und dass sozialverträgliche Lösungen gefunden werden. Zum anderen ist es erforderlich, alternative Nutzungsstrategien für das Gebäude vorzuhalten. Andere deutsche Städte haben dies bereits vorgemacht: Dort haben sich etwa in bestehenden Galeria-Gebäuden städtische Einrichtungen oder Unternehmen niedergelassen. Einen solchen Weg könnte Saarbrücken ebenfalls beschreiten. Dabei sollte auch eine  Ergänzung durch soziale oder kulturelle Einrichtungen ins Auge gefasst werden. Die Entwicklung bei Galeria verdeutlicht zudem, dass in Zeiten des sich wandelnden Konsumverhaltens der Bürger:innen ein nachhaltiges Konzept zur Vermeidung und Beseitigung von Leerständen nötig ist, woran die Wirtschaftsförderung auch beständig arbeitet. Entscheidend für die Zukunft wird sein, dass wir verstärkt auf gemischte Konzepte aus Wohnen, Arbeiten, Gastronomie, Gewerbe und Kultur setzen, um die Innenstadt attraktiv zu halten.”