E-Mobilität braucht Infrastruktur

Die Elektromobilität ist im Aufwind. Zwischen Januar und Oktober dieses Jahres gab es laut Statistischem Bundesamt 424.600 Neuzulassungen von Elektroautos deutschlandweit. Auch in unserer Landeshauptstadt prägen die umweltfreundlichen Pkw zunehmend das Straßenbild. Allerdings machen Elektrofahrzeuge aktuell lediglich zwei Prozent des Pkw-Bestands in Deutschland aus.

Damit sich diese Quote erhöht, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, vor allem die Ladeinfrastruktur. Öffentliche Ladesäulen oder solche auf Supermarkt- und Firmenparkplätzen sind nur die eine Seite der Medaille, das Aufladen zu Hause die andere. Für viele Bürger:innen gestaltet sich Letzteres schwierig, da eine private Ladestation nicht vorhanden ist beziehungsweise nicht mit vertretbarem Kostenaufwand umgesetzt werden kann. Zu beobachten ist inzwischen auch, dass Anwohner:innen Vorgärten zu privaten Parkplätzen umwandeln, um die Möglichkeit zu schaffen, ihr Fahrzeug über einen Anschluss am Haus aufzuladen, was nicht im Sinne des Klimaschutzes sein kann.

In mehreren Städten werden zurzeit alternative Lademöglichkeiten erprobt: In Neuss läuft in einem Wohngebiet ein Pilotprojekt, das auf Straßenlaternen setzt, die zu Ladestationen umgebaut wurden. In Köln wiederum wird ein System getestet, bei dem Ladestationen in Bordsteine integriert werden. Um die Akzeptanz und Attraktivität der E-Mobilität zu erhöhen, möchten wir, dass auch in Saarbrücken solche Systeme erprobt werden. Einen entsprechenden Antrag stellen wir jetzt in den Gremien des Stadtrates.

Claudia Schmelzer