Weniger Lärm- und Schadstoffemissionen, mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen: Was in Wohngebieten bereits umgesetzt ist, darf auch für innerstädtische Hauptverkehrsstraßen kein Tabuthema sein. Die Rede ist von einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30. Die Vorteile liegen auf der Hand. Während ein Pkw bei einer Gefahrenbremsung aus 50 km/h einen Anhalteweg von 27,5 Metern benötigt, sind es bei 30 km/h nur 13,5 Meter. Durch Tempo 30 können Unfallrisiken also deutlich gemindert werden. Durch niedrigere Abroll- und Motorgeräusche wird außerdem das Geräuschniveau gesenkt und letztlich die Lebensqualität für alle verbessert. Eine Einführung von Tempo 30 ist keine Maßnahme gegen den Pkw-Verkehr, sondern eine Maßnahme für alle Bürger:innen, die in der Stadt leben und unterwegs sind.
Saarbrücken hat sich zum Ziel gesetzt, in 14 Hauptverkehrsstraßen in der Innenstadt zunächst im Rahmen eines Modellversuchs Tempo 30 einzuführen. Diese Maßnahme begrüßen wir, doch sie muss auch konsequent umgesetzt werden. Denn bislang wurde der Versuch erst in zwei Straßen gestartet, der Paul-Marien- und der Egon-Reinert-Straße. Wir erwarten, dass der Modellversuch baldmöglichst vollständig umgesetzt wird. Außerdem setzen wir uns dafür ein, perspektivisch flächendeckend Tempo 30 nicht nur in der Innenstadt, sondern in Straßen in allen Stadtbezirken umzusetzen und nach Möglichkeit weitere verkehrsberuhigte Bereiche auszuweisen. Dieser Forderung haben wir kürzlich auch mit einer Resolution im Stadtrat Nachdruck verliehen.
Claudia Schmelzer