18.01.2013 | Wie weiter mit dem Wohnprojekt „Gemeinsam Wohnen im Wittum“?

Grünen-Stadtratsfraktion ist besorgt

Eine Gruppe von Privatpersonen hat sich unter dem Namen „Gemeinsam Wohnen im Wittum“ zusammengetan, um in Alt-Saarbrücken auf einem schon lange brach liegenden städtischen Grundstück ein Mehrgenerationenhaus für gemeinschaftliches Wohnen zu bauen.
Nach einem aktuellen Gespräch mit Vertretern dieser Gruppe zeigt sich der Baupolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat, Guido Vogel-Latz äußerst besorgt:

„Von Seiten der Politik bekam dieses Wohnprojekt viel Lob, die damit verbundenen Werte und Haltungen wurden grundsätzlich positiv beurteilt: Denn gemeinschaftliches Wohnen meint das bewusste Zusammenleben in einer Hausgemeinschaft. Zwar hat jeder Haushalt seine eigene Wohnung, aber im Alltag sollte die gegenseitige Unterstützung Priorität haben. Ein nachbarschaftliches Miteinander von Jung und Alt, von Senioren und Familien und Alleinerziehenden. 20 Wohnungen waren geplant und der Einzug war für Ende des Jahres vorgesehen. Da das Projekt von öffentlichem Interesse war, wurde es auch in den städtischen Fachgremien vorgestellt. Weiterhin hat der Stadtrat einstimmig zugestimmt, das 2.320 m² Grundstück an die Wohninitiative zu verkaufen.
Dass die Umsetzung schwierig wird, war schon nach einigen Monaten absehbar. Dass das Projekt nun aber kurz vor dem Scheitern steht, überrascht und verwundert uns.
Wenn das Vorhaben jetzt – aus welchen Gründen auch immer – zu scheitern droht, läuft die Stadt Gefahr, sich von derartigen urbanen Projekten mit Vorbildcharakter abzukoppeln.
Deshalb fordern wir alle Beteiligten auf, Hindernisse aufzuzeigen und anzusprechen, um das Projekt doch noch zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.
Wenn notwendig, muss auch über eine externe Mediation nachgedacht werden.
Mittelfristig regen wir an, in der Stadtplanung eine Expertenstelle für den Bereich Baugruppenentwicklung und – betreuung einzurichten.
Denn wir brauchen eine klare Vorstellung in der Stadtverwaltung, was von den privaten Baugruppen verlangt werden kann und was nicht. Aber wir brauchen auch eine klare Aussage dazu, was die Stadt bereit und in der Lage ist, diesen Projekten an Unterstützung zur Verfügung zu stellen“.