05.12.2013 | Ja – zu Windrädern auch in Saarbrücken

Grünen-Stadtratsfraktion wirbt für mehr Akzeptanz

Derzeit wird vom Regionalverband Saarbrücken der Flächennutzungsplan fortgeschrieben mit dem Ziel, geeignete Standorte für Windkraftanlagen zu finden. Die Kommunen im Regionalverband und damit auch die LHS haben die Standortvorschläge jeweils auf ihren Gebieten diskutiert und Stellungnahmen dazu abgegeben. Die Stellungnahme der LHS wurde in den entsprechenden städtischen Gremien besprochen und in seiner letzten Sitzung hat der Stadtrat beschlossen, dass es an fünf Standorten in der Gemarkung Saarbrücken in Zukunft möglich sein wird, Windkraftanlagen zu errichten.
Der Fraktionsvorsitzende und Baupolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Guido Vogel-Latz begrüßt diese Entscheidung des Stadtrates.

„Nicht „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“, sondern wir SaarbrückerInnen wissen, dass Energiewende nicht irgendwo und irgendwie passiert, sondern auch bei uns vor Ort umgesetzt werden muss.
Wir sind froh, dass nun neben den vielen kleinen und großen Photovoltaikanlagen – z.B. am Flughafen Ensheim – auch Windkraftanlagen das Stadtbild prägen können. Wobei allerdings nicht übersehen werden darf, dass die Errichtung von Windkraftanlagen auf gerade mal 1 % der Stadtgebietsfläche begrenzt ist. Auch wird
es keine großen Anlagen geben, sondern insgesamt können meist am Stadtrand ca. 20 Windräder installiert werden.
Obwohl die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes bei der Suche nach Standorten gewahrt werden bzw. wurden, stoßen Windräder nicht bei allen BürgerInnen auf Gegenliebe. Deshalb brauchen wir die Akzeptanz der in diesen Belangen sensibler gewordenen Bürgerschaft; ihre Argumente müssen im Planungsprozess Berücksichtigung finden.
Dieser Stadtratsbeschluss ist auch deshalb wichtig, weil er verhindert, dass Investoren dort Windräder bauen, wo sie es für geeignet halten. Dadurch, dass wir die Konzentrationsflächen genau definieren, wird es an keinem anderen Ort im Stadtgebiet mehr möglich sein, unkontrolliert Anlagen zuzubauen. Wir behalten das Heft des Handelns in der Hand!
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Zubau von Windkraftanlagen von der zukünftigen Großen Koalition in Berlin nicht per Gesetzesänderungen „auf kalten Weg“ abgewürgt wird. Denn eine derartige Verhinderung der Windkraft wird zu einer massiven Gefährdung der Ausbauziele der Erneuerbaren Energien führen.“