Vor 65 Jahren starb der Vorsitzende der saarländischen Sozialdemokraten in seinem Londoner Exil. Er war dorthin geflüchtet, weil sein Ziel, „ein demokratisches, friedliebendes Deutschland als gleichberechtigtes Mitglied der Vereinigten Staaten von Europa“ von den Nationalsozialisten zunichte gemacht wurde. Als sich die Saarländer 1935 für die Rückgliederung an Hitler-Deutschland entschieden, hielt Max Braun seine letzte Rede auf saarländischem Boden vor dem Haus der Arbeiterwohlfahrt in der Hohenzollernstraße und ging nach lebensbedrohlichen Angriffen auf seine Person zunächst nach Frankreich dann nach London ins Exil.
Zu einer Veranstaltung und einer Demonstration durch die Großherzog-Friedrich-Straße hatte Antifa Saar aufgerufen und auf der Kundgebung auf dem Rathausplatz wurden Leben und Wirken von Max Braun gewürdigt.
Der Fraktionsvorsitzende der grünen Stadtratsfraktion Thomas Brück und der stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD Jürgen Renner kritisierten die nach der Saarabstimmung von 1955 einsetzende prodeutsche Stimmung, die jegliche antifaschistische Erinnerungskultur im Saarland zu zerstören versucht hätte. Die Saarländer hätten die einmalige Chance abgelehnt, aus ihrem Land eine Art Europastaat zu machen.
Fast sämtliche Straßen und Plätze, die nach antifaschistischen Widerstandskämpfern und berühmten Franzosen benannt waren, wären unverzüglich umbenannt worden. Im gesamten Saarland wären mit erheblichen finanziellen Mitteln zerstörte Denkmäler des preußischen und deutschen Militarismus wieder aufgebaut worden.
Und auch die Max Braun Straße wurde umbenannt in die heutige Großherzog-Friedrich-Straße. „Deshalb hat sich das rot-rot-grüne Bündnis in Saarbrücken auch verpflichtet, Max Braun zu Ehren im Zentrum von Saarbrücken eine Gedenktafel aufzustellen.“, sagten Brück und Renner zum Abschluss der Kundgebung.
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