Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat fordern die Saarbahn GmbH dazu auf, einen sofortigen, verlässlichen Schienenersatzverkehr einzurichten. Zwar habe die Saarbahn zum heutigen Schulbeginn eine Verbesserung der seit Wochen prekären Situation angekündigt. Allerdings bleibe das Risiko weiterer Ausfälle aufgrund der veralteten Saarbahn-Flotte nach wie vor hoch. Ein verlässlicher Schienenersatzverkehr sei unerlässlich, um das verlorene Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen und die Attraktivität des ÖPNV in der Landeshauptstadt zu erhalten.
„In den vergangenen Wochen ist es immer wieder zu chaotischen Situationen an den Haltestellen aufgrund zahlreicher Fahrtausfälle der Saarbahn gekommen. Obwohl die Saarbahn-Geschäftsführung bessere „Aussichten“ verkündet, bleibt das Risiko von Ausfällen nach wie vor hoch, da sich die Lieferung der neuen Fahrzeuge noch hinzieht. Ohne einen verlässlichen Schienenersatzverkehr (SEV) als Absicherung handelt es sich um ein riskantes Szenario, das dringend einer Lösung bedarf“, erklärt José Ignacio Rodriguez Maicas, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Saarbrücker Stadtrat.
„Wir müssen uns wohl der Realität stellen und eingestehen, dass es wohl noch lange dauern wird, bis die Saarbahn wieder alle vereinbarten Fahrten vornimmt. Es ist jedoch völlig inakzeptabel, dass die Ausfälle und entstandenen Lücken gerade in den Stoßzeiten nicht durch einen zuverlässigen Schienenersatzverkehr kompensiert werden”, so Rodriguez Maicas weiter.
Die Grünen kritisieren, dass bislang keine überzeugende Lösung für die ständigen Ausfälle der veralteten Fahrzeugflotte und die Lieferschwierigkeiten der neuen Züge sowie die daraus resultierenden Engpässe gefunden wurde. Stattdessen werde der Fahrplan weiter ausgedünnt, während die Fahrgäste mit Unzuverlässigkeit und unklarer Kommunikation kämpfen müssen.
„Der ÖPNV in Saarbrücken muss Rückgrat und nicht Risikofaktor der Mobilitätswende sein“, so Rodriguez Maicas weiter. „Gerade in einer Stadt, die klimafreundliche Mobilität fördern will, darf man die Menschen nicht hängen lassen. Wenn Fahrzeuge fehlen, dann muss man eben Busse einsetzen – und zwar sofort!“