Grüne begrüßen Vorstellung des Siegerentwurfs für Gedenkort der Verfolgung queeren Lebens

Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Saarbrücken begrüßt die heutige Vorstellung des Siegerentwurfs (“Saarbrückens Goldener Kitt”) des künstlerischen Wettbewerbs für den Gedenkort zur Erinnerung an die Opfer der Verfolgung queeren Lebens. Damit findet ein über sechs Jahre andauernder politischer Prozess seinen Abschluss, der 2019 mit einem Antrag der Grünen zur Initiierung eines Wettbewerbs begann.

„Die Verfolgung queerer Menschen über mehr als ein Jahrhundert hinweg ist ein tiefes Unrecht, das uns verpflichtet, aktiv daran zu erinnern. Über 123 Jahre hinweg wurden schwule Männer aufgrund des § 175 StGB strafrechtlich verfolgt. Mit einem Gedenkort schaffen wir nicht nur einen Platz der Würdigung für die Opfer, sondern setzen auch ein Zeichen, das Mut macht, gegen Diskriminierung einzutreten und für gesellschaftliche Vielfalt zu kämpfen“, erklärt der kulturpolitische Sprecher der Grünen Stadtratsfraktion, Thomas Brass.

Der geplante Gedenkort in der Faßstraße, nahe der Obertorstraße, soll ein sichtbares und dauerhaftes Zeichen für Toleranz und die Würdigung queerer Geschichte in Saarbrücken setzen. Der Siegerentwurf mit dem Titel „Saarbrückens Goldener Kitt“ der Münchner Künstlerin Julia Treichel verbindet dabei eine starke symbolische Aussage mit einer sensiblen Einbettung in den städtebaulichen Kontext. Ein goldfarbener Riss im Pflaster erinnert an die Ausgrenzung queerer Menschen und steht zugleich für Heilung, Sichtbarkeit und gesellschaftlichen Wandel.

„Wir begrüßen, dass der von uns bereits 2019 geforderte künstlerische Wettbewerb nun mit einem überzeugenden Entwurf abgeschlossen wurde. Der Standort nahe früherer Szenelokale wie dem ‚Madame‘ und dem ‚History‘ schlägt eine Brücke zwischen der queeren Geschichte Saarbrückens und der Gegenwart. Es ist ein Ort, der von Vergangenheit erzählt und zugleich Zukunft eröffnet“, so Brass abschließend.

Die Grünen werden den weiteren Umsetzungsprozess konstruktiv begleiten und sich dafür einsetzen, dass der Gedenkort ein Ort des Erinnerns, Lernens und der Solidarität wird.