Parkraum neu denken!

Die nachhaltige Organisation und Nutzung von Parkraum ist ein zentrales Thema in unserer Landeshauptstadt. Jahrzehntelang war ein großer Teil dieser Verantwortung an den Betreiber Q-Park ausgelagert – mit dem Ziel, die Bewirtschaftung effizient zu gestalten. Doch in der Praxis sehen wir: Die vertraglichen Bindungen haben eine nachhaltige und sozial gerechte Entwicklung oft behindert.

Doch durch die kürzlich erfolgte, vorzeitige Vertragsauflösung mit Q-Park bietet sich eine große Chance: Saarbrücken kann das Parkraummanagement für eine Vielzahl von Parkflächen in wenigen Jahren wieder selbst gestalten – etwa durch Anwohner:innen-Tarife, Carsharing-Angebote oder mehr Fahrradabstellplätze. Wir wollen Parkraum nicht länger rein gewinnorientiert bewirtschaften, sondern am Gemeinwohl ausrichten. Ein zentrales Ziel ist für uns die Reduktion des Flächenverbrauchs fürs Parken. Parkplätze wie der Roonparkplatz oder der Beethovenplatz sollten entsiegelt und in grüne Oasen für Naherholung und soziale Begegnung verwandelt werden.

Auch die Umwandlung von Parkhäusern in moderne Mobilitätshubs sehen wir als Zukunftsmodell – mit guter Anbindung an Bus und Bahn. Wir möchten das Parken aus dem Straßenraum holen und so die Quartiere entlasten. Künftig könnten zum Beispiel Anwohner:innen-Parkplätze in das neu zu bauende Rathaus-Parkhaus verlagert werden. Indem wir Parken neu denken und Flächen einsparen, können wir letztlich auch Platz für Bäume, Spielplätze und Begegnungszonen schaffen, die das Stadtbild aufwerten und das Miteinander fördern.

Claudia Schmelzer