Mit einer neuen politischen Kampagne wollen mehrere Oberbürgermeister deutscher Städte gegen das Verbrenner-Aus in Europa mobil machen – mit dabei: Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt. Unter dem Titel „Bürgermeister für einen starken Automobilstandort“ fordert das Bündnis von EU und Bund unter anderem, Verbrenner und Plug-in-Hybride langfristig gleichberechtigt zur Elektromobilität zu behandeln unter dem Stichwort „Technologieoffenheit“.
Was auf den ersten Blick nach Unterstützung für Industrie und Arbeitsplätze klingt, ist bei näherem Hinsehen jedoch ein gefährlicher Irrweg. Die längst überfällige Verkehrswende droht, ausgebremst zu werden. Außerdem werden dabei zentrale wissenschaftliche und wirtschaftliche Fakten verkannt: Batterieelektrische Mobilität ist energieeffizienter, klimafreundlicher und global längst auf dem Vormarsch.
Wer jetzt künstlich alternative Antriebe gleichwertig behandelt, riskiert nicht nur das Verfehlen der Klimaziele, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie. Auch in Saarbrücken braucht es eine Zukunftsstrategie.
Statt Lobbyarbeit in Brüssel fordern wir von Oberbürgermeister Conradt konkrete Konzepte für den Wandel vor Ort: unter anderem mehr Radwege, besseren ÖPNV, bessere Ladeinfrastruktur. Nur mit einem klaren Fokus auf moderne Technologien können Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden. Wir setzen uns für eine Mobilitätspolitik ein, die ökologisch tragfähig, wirtschaftlich zukunftsorientiert und sozial gerecht ist – hier in Saarbrücken und darüber hinaus.
Claudia Schmelzer