Grüne kritisieren Lücke bei Lärmschutzwand in Saarbrücken-St. Johann


Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat kritisiert die Entscheidung der Deutschen Bahn, beim Bau der Lärmschutzwände entlang der Bahnlinie zwischen Hauptbahnhof und Scheidt an der Preußenstraße eine Lücke zu lassen. Betroffen sind laut Medienberichten mehrere Hundert Anwohner:innen, die in Hochhäusern direkt an der Bahntrasse wohnen – darunter auch viele ältere Menschen und Familien.


„Lärmschutz darf keine Frage von Statistik oder Förderprogrammen, sondern muss eine Frage der Gerechtigkeit und vor allem der Gesundheit sein”, erklären die Fraktionsvorsitzenden, Claudia Schmelzer und Jeanne Dillschneider, und ergänzen: „Die Anwohner:innen der Preußenstraße müssen denselben Anspruch auf Schutz vor Bahnlärm wie die Anwohnenden auf der gegenüberliegenden Seite der Trasse haben. Es kann nicht sein, dass sich Zuständigkeiten zwischen Bahn, Stadt und Bund gegenseitig blockieren und am Ende die Betroffenen weiterhin den Lärm ertragen müssen.”


Die Deutsche Bahn hatte erklärt, die Preußenstraße sei nicht Teil des Bundesprogramms zur freiwilligen Lärmsanierung, da die Lärmbelastung im Verhältnis zur Entfernung der Gebäude zu gering sei. „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass Hunderte Menschen, die zum Teil nur 30 Meter vom Gleis entfernt leben, durch das Raster fallen. Wir erwarten von allen Beteiligten – der Deutschen Bahn, dem Bund und der Stadt – dass sie sich gemeinsam für lückenlosen Lärmschutz einsetzen. Die Gesundheit der Anwohner:innen muss im Mittelpunkt stehen, nicht ein kleinteiliger Kampf um Zuständigkeiten”, erklären Schmelzer und Dillschneider.


Besonders kritisch sieht die Fraktion die Entscheidung der Bahn vor dem Hintergrund des geplanten Baus einer Kindertagesstätte in der Preußenstraße. „Kinder gehören zu den besonders schützenswerten Gruppen. Schon deshalb muss beim Lärmschutz dringend zeitnah nachgebessert werden. Lärmschutz muss lückenlos gedacht und umgesetzt werden – nicht nur dort, wo es gerade ins Förderprogramm passt“, so Schmelzer und Dillschneider abschließend.