Grüne fordern Konzept für Parkraummanagement in Saarbrücken

Die Grüne Stadtratsfraktion Saarbrücken sieht in der vorzeitigen Vertragsauflösung mit Q-Park das Potenzial, perspektivisch das Parkraummanagement in der Landeshauptstadt deutlich zu verbessern. 

„Derzeit erleben wir viel  ‚Flickschusterei‘, wenn es um die Regelung und Nutzung von Parkraum  geht“, erklärt José Ignacio Rodriguez Maicas, verkehrspolitischer Sprecher.  “Die Beendigung des seit 1999 geltenden Generalpachtvertrags mit Q-Park bietet eine große Chance für eine nachhaltige Verkehrsplanung. Dadurch hat die Stadt die Möglichkeit, Parkflächen nach eigenen verkehrspolitischen Zielen zu steuern und eine nachhaltigere Nutzung des öffentlichen Raums zu ermöglichen.” 

Die Rückübertragung der Flächen an die Stadt bedeutet, dass sie nicht länger rein gewinnorientiert bewirtschaftet werden, sondern soziale und ökologische Kriterien in den Mittelpunkt rücken können. “Damit kann die Stadt gezielt verkehrspolitische Anreize setzen, etwa durch flexiblere Tarife für Anwohner:innen oder eine bevorzugte Nutzung für Carsharing-Modelle und Fahrradabstellanlagen”, ergänzt die Fraktionsvorsitzende, Claudia Schmelzer. 

Ein zentrales Anliegen der Grünen ist es, den Flächenverbrauch für das Parken nachhaltig zu reduzieren. „Stadtentwicklung darf nicht auf Kosten öffentlicher Flächen gehen. Wir müssen diese gerecht verteilen und sicherstellen, dass auch andere Nutzungen ihren Platz finden“, so Schmelzer weiter. „Daher schlagen wir vor, Parkplätze wie den Roonparkplatz und den Beethovenplatz zu entsiegeln und in grüne Oasen oder multifunktionale Flächen umzuwandeln, die sowohl für die Naherholung als auch für soziale Aktivitäten genutzt werden können.“

Ein modernes Parkraummanagement soll auch die Umwandlung von Parkhäusern zu Mobilitätshubs in den Fokus rücken. „Wir müssen den Trend zum ‚Parken am Straßenrand‘ beenden und stattdessen gezielt die Nutzung von Parkhäusern fördern“, ergänzt Rodriguez Maicas. “Diese Parkhäuser könnten nicht nur den öffentlichen Parkraum entlasten, sondern auch als praktische Lösungen für das Bewohnerparken dienen, indem sie speziell für Anwohner:innen reservierte Parkflächen bieten. Besonders wichtig sind auch Quartiersparkplätze, die gerade dort entstehen können, wo die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) gut ist. Dies ermöglicht es den Bewohner:innen, bequem auf den ÖPNV umzusteigen und gleichzeitig die Wohnquartiere von übermäßigem Parkdruck zu entlasten.”

Besondere Relevanz sehen die Grünen beim Parkdeck am Rathaus, welches wieder in städtische Kontrolle übergehen wird.  “Die Stadt erhält so mehr Einfluss auf zentrale Parkflächen, was perspektivisch eine gerechtere und ökologisch nachhaltigere Verteilung des Stadtraums begünstigen kann”, so Rodriguez Maicas. „Indem wir Parken neu denken, können wir auch Platz für Bäume, Spielplätze und Begegnungszonen schaffen, die das Stadtbild aufwerten und das Miteinander fördern“, erklärt Claudia Schmelzer abschließend.