Die Grünen im Stadtrat Saarbrücken kritisieren die Entscheidung der Mehrheit im heutigen Stadtrat, die Anforderungen an Bio-Qualität beim Kita- und Schulessen erneut und nun sogar dauerhaft auszusetzen. Mit diesem Beschluss geht ein wichtiges Qualitätsmerkmal in der Mittagsverpflegung endgültig verloren. Die Grünen haben diesen Schritt vehement abgelehnt.
Hierzu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecher, Heiner Engelhardt:
„Viele Städte in Deutschland setzen auf Bio-Qualität in Schulen und Kitas, um eine gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit und das Tierwohl zu fördern. Es ist ein fataler Rückschritt, dass Saarbrücken hier nicht nur den Anschluss verliert, sondern bewusst gegen diese Qualitätsmerkmale vorgeht. Unsere Fraktion hatte nach langem Ringen 2019 erreicht, dass Bio-Produkte in der Verpflegung unserer Kinder verwendet werden. Doch mit dem Beschluss der Stadtratsmehrheit scheidet das Bio-Kriterium nun dauerhaft aus den Ausschreibungen aus – und das in einer Zeit, in der das Bewusstsein für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit immer wichtiger wird.
Die Argumentation der Verwaltung, so Kostensteigerungen und eine schwierige Marktlage für Caterer abzufedern, ist nicht haltbar. Der Wegfall der Bio-Kriterien öffnet die Tür für den Einsatz von Billigfleisch und Produkten aus Massentierhaltung. Der reine Kostenfaktor wird über das Wohl der Kinder, die Qualität des Essens und ökologische Verantwortung gestellt. Dies ist kurzsichtig und widerspricht allen Ansprüchen an eine nachhaltige Politik.
Wir fordern stattdessen die Umsetzung innovativer Lösungen, wie etwa das Konzept der Regenerierküche. Mit Systemen wie ‚Cook & Freeze/Chill‘ hätte man die Chance, hochwertige Produkte – einschließlich Bio-Qualität – zu fairen Preisen anzubieten und gleichzeitig Kosten selbst zu kontrollieren. Anstatt jedoch diesen Weg konsequent zu gehen, bleibt die Verwaltung ideenlos und stellt kurzfristige Ersparnisse über langfristige Qualität und Verantwortung.”