Die Grünen im Stadtrat Saarbrücken begrüßen die aktuelle Diskussion über eine Anpassung der bisherigen Praxis, den öffentlichen Nahverkehr an Heiligabend frühzeitig einzustellen. Nach deutlicher Kritik der Bürger:innen und steigender Nachfrage nach einem besseren Angebot zeichnet sich eine Lösung ab. Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat hierzu bereits konkrete Vorschläge für den kommenden Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt eingebracht.
„Mobilität ist auch an Feiertagen ein Grundbedürfnis. Ob Familienbesuche, der Weg zur Kirche oder zur Arbeit – das öffentliche Verkehrsangebot muss die Menschen zuverlässig unterstützen. Die Zeiten, in denen um 18 Uhr niemand mehr auf den ÖPNV angewiesen ist, sind längst Geschichte“, erklärt der verkehrspolitische Sprecher, José Ignacio Rodriguez Maicas.
Die Grünen heben hervor, dass eine wachsende Zahl von Menschen bewusst auf ein Auto verzichtet – sei es aus Umweltbewusstsein oder finanziellen Gründen. „Gerade diese Bürger:innen sind auf einen gut funktionierenden Nahverkehr angewiesen. Ein eingeschränkter Fahrplan trifft sie besonders hart und ist mit einer nachhaltigen Verkehrspolitik nicht vereinbar“, betont Rodriguez Maicas.
Im Rahmen der neuen Planungen fordern die Grünen unter anderem, dass an Heiligabend der Betrieb bis 16 Uhr mindestens nach Samstagsfahrplan erfolgen soll. Von 16 bis 21 Uhr soll ein Sonntagsfahrplan gelten, ab 21 Uhr ein Sonderfahrplan. „Auch an den Weihnachtsfeiertagen am 25. und 26. Dezember fordern wir ein Angebot mindestens nach Sonntagsfahrplan. Für Silvester und Neujahr sollen Nachtbusse zwischen 01 und 04 Uhr durch einen Sonderfahrplan ergänzt werden, um die Mobilität der Bürger:innen zu gewährleisten,“ so Rodriguez Maicas weiter.
Die Grünen sehen in diesen Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Stärkung eines nachhaltigen und attraktiven Nahverkehrs. „Gerade in einer wachsenden Stadt wie Saarbrücken darf es keine Mobilitätslücken geben – auch nicht an Feiertagen“, so Rodriguez Maicas abschließend. Die Grünen-Fraktion appelliert an alle beteiligten Akteur:innen, die Planungen zügig voranzutreiben und dabei auch innovative Ansätze zu berücksichtigen, wie etwa flexible Dienstpläne und Anreize für Fahrpersonal.