Die Grünen im Stadtrat Saarbrücken befürworten den geplanten Bau von zwei Windenergieanlagen in Gersweiler und erwarten von den Koalitionspartnern im Saarbrücker Stadtrat Unterstützung für das Vorhaben. Der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Landeshauptstadt sei essentieller Bestandteil des Koalitionsvertrages zwischen B90/Die Grünen, CDU und FDP. Die beiden geplanten Anlagen könnten zwei Prozent des gesamten Saarbrücker Strombedarfs decken.
“Wir haben uns im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, Saarbrücken zur Klimahauptstadt zu entwickeln. Dies beinhaltet auch, alle Möglichkeiten für einen Ausbau der erneuerbaren Energien zu nutzen. Dies ist angesichts des fortschreitenden Klimawandels und vor dem Hintergrund, dass Saarbrücken in diesem Zusammenhang den Klimanotstand ausgerufen hat, essentiell. Photovoltaikanlagen sind hierbei ein wichtiger Bestandteil, aber auch die Energiegewinnung durch Windkraft, die ungleich effektiver ist. Der geplante Bau der Windenergieanlagen in Gersweiler stellt eine der wenigen Möglichkeiten dar, in Saarbrücken überhaupt Windenergieprojekte umzusetzen, seit der Mindestabstand zur Wohnbebauung durch die Regionalversammlung vergrößert wurde. Diese Chance dürfen wir nicht verstreichen lassen. Daher erwarten wir von unseren Koalitionspartnern vorbehaltlose Unterstützung für das Projekt, und dem Vorschlag der Verwaltung, das gemeindliche Einvernehmen herzustellen, zuzustimmen”, erklären die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat, Yvonne Brück und Torsten Reif.
Laut Angaben der Verwaltung können die beiden Anlagen mit einer Gesamtleistung von 8,8 MW pro Jahr rund 22,2 Millionen Kilowattstunden Strom liefern. “Das führt umgerechnet zu einer Vermeidung von mehr als 11.600 Tonnen CO2 pro Jahr. Zwei Prozent des gesamten Saarbrücker Strombedarfs könnten damit gedeckt werden. Anders ausgedrückt: Mit den beiden Anlagen könnten alle Haushalte und Kleinbetriebe der Stadtteile Gersweiler und Klarenthal klimaneutral mit Strom versorgt werden. Zudem würde die Stadt ein Stück weit unabhängiger von Energieimporten, die auf fossilen Energieträgern beruhen – etwa Gas aus Russland”, so Brück und Reif weiter.
Die Prüfung des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz habe ferner ergeben, dass das Projekt umweltverträglich ist. “Wegfallender Wald wird 1:1 ersetzt. Darüber hinaus sollen die alte Eiche und weitere ältere Bäume erhalten bleiben, entgegen der Behauptung der Linken-Stadtratsfraktion. Aufgrund des Baus der Räder an der Grenze zu Frankreich wurde das Vorhaben durch den Oberbürgermeister ebenfalls eng mit unseren französischen Nachbarn abgestimmt. Das Vorhaben kann damit als ein europäisches Vorzeigeprojekt zur Windenergiegewinnung angesehen werden”, so Brück und Reif abschließend.