18.01.2019 | Erinnerung an Homosexuellenverfolgung: Grüne für Mahnmal in der Landeshauptstadt

Saarbrücken, 17.01.2019. Die Grünen im Stadtrat sprechen sich für die Einrichtung eines Mahnmals in Saarbrücken aus, um an die Opfer der Homosexuellenverfolgung zu erinnern. Dies sei ein wichtiger Schritt zur Aufarbeitung der Homosexuellenverfolgung in Saarbrücken. Die Stadt könne damit ein Zeichen für Toleranz und gegen Ausgrenzung senden.

“Über 123 Jahre hinweg wurden schwule Bürger aufgrund des Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches wegen ihrer sexuellen Orientierung strafrechtlich verfolgt, bis der Paragraph durch den Bundestag im Jahr 1994 endgültig gestrichen wurde. Diese Thematik ist bis heute nicht ausreichend wissenschaftlich aufgearbeitet, insbesondere, was unsere Region anbelangt. Im vergangenen Oktober widmete sich eine Fachtagung in Saarbrücken der Aufarbeitung der Homosexuellenverfolgung, in deren Rahmen auch für dieses Jahr ein Forschungsprojekt zur Situation im Saarland angekündigt wurde. Begleitend dazu sollte die Stadt Saarbrücken ihrerseits ein Zeichen gegen Intoleranz und Ausgrenzung setzen. Wir sprechen uns dafür aus, ein Mahnmal zur Erinnerung an die Homosexuellenverfolgung einzurichten und haben einen entsprechenden Antrag im Kulturausschuss gestellt”, erklärt der kulturpolitische Sprecher der Grünen im Stadtrat, Thomas Brass.

Mit einem symbolträchtigen Mahnmal könne die Stadt verdeutlichen, dass hier Toleranz aktiv gelebt wird und dass Saarbrücken eine vielfältige und weltoffene Stadt ist. Brass abschließend: “Wir sollten dem Beispiel von Städten wie Nürnberg, Lübeck oder München folgen, die bereits solche Mahnmale eingerichtet haben. In welcher Form und an welcher Stelle in Saarbrücken ein Mahnmal eingerichtet werden kann, soll in einem künstlerischen Wettbewerb unter breiter Beteiligung der Saarbrücker Bürger*innen eruiert werden.”