14.10.2015 | Es wird Zeit für eine Wahlarbeitszeit

kol famuber kl

kol famuber klDie demografischen Veränderungen führen für Frauen zu neuen Chancen und Möglichkeiten: Gerade im Saarland stellen sie das noch größte Arbeitsmarktpotential und werden dringend gebraucht. Aus dem Wirtschaftsministerium war zu hören, dass der Saar-Wirtschaft bis 2025 etwa 85 000 Arbeitskräfte fehlen, wenn nichts geschehe. Ohne wirkliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist jedoch mit großen Veränderungen nicht zu rechnen. Appelle helfen wenig. Auch das Audit „Beruf und Familie“, an dem die Stadt Saarbrücken teilnimmt, zeigt schnell Grenzen: Die immer häufiger diskutierte „Teilzeit-Falle“, der „Karrierekiller Familie“ und der „Gender Time Gap“ sind Beispiele. Wirkliche Veränderungen werden nur mit neuen Arbeitszeitmodellen und deren Absicherung erreicht werden können. Auf diesen Weg haben sich derzeit schon verschiedene Arbeitgeber gemacht: Die Firmen Trumpf, Henkel und auch Telekom haben neue Wahlarbeitszeitmodelle mit ihren Beschäftigten entwickelt. Diesen ist gemeinsam, dass es eine garantierte Grundarbeitszeit gibt, die in bestimmten Abständen entsprechend den Bedürfnissen der jeweiligen Beschäftigten erhöht oder verringert werden kann. Hieran beteiligen sich immer mehr Beschäftigte. Solche Modelle müssen ausgebaut werden und sowohl eine eigenständige Existenzsicherung als auch eine Absicherung für Kinder und Pflege müssen garantiert werden. (Wochenspiegel-Kolumne „Die Stadtratsfraktionen informieren“ | Autorin: Claudia Willger)