Viele träumen an diesen winterlichen Tagen von ihrem nächsten Urlaub an den sonnigen Küsten Frankreichs. Es ist für unsere Kinder und Jugendliche eine Selbstverständlichkeit, ohne Grenzen und Kontrollen unser Nachbarland zu besuchen. Dies war nicht immer so, erinnert doch eine Darstellung des Krieges von 1870/71 im Saarbrücker Rathausfestsaal an die Erbfeindschaft und die damit verbundenen Kriege zwischen unseren Ländern. Dank des deutsch/französischen Freundschaftsvertrages vom 22. Januar 1963, der von Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle im Pariser Elysée-Palast unterzeichnet wurde, entwickelte sich eine 50-jährige Zusammenarbeit.
Der Vertrag verpflichtet beide Regierungen zu Konsultationen in allen wichtigen Fragen der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik. Ebenso wurden regelmäßige Treffen auf Regierungsebene beschlossen. In Saarbrücken gibt es ein deutsch-französisches Gymnasium, in weiterführenden Schulen im Saarland wird oftmals Französisch als erste Fremdsprache angeboten, ebenso im vierten Grundschuljahr. In einigen Kindertagesstätten arbeiten bilinguale ErzieherInnen. Regelmäßige Schüleraustausche fördern nicht nur die Sprachkompetenzen sondern bringen den Kindern und Jugendliche auch die Kultur der Partner näher. Ein Vorzeigeprojekt der Zusammenarbeit ist das deutsch/französische Jugendwerk, das Millionen Deutschen und jungen Franzosen ermöglicht hat, das jeweils andere Land zu entdecken. Darüber hinaus pendeln täglich viele ArbeitnehmerInnen zwischen Deutschland und Frankreich.
Zur Feier des Jahrestages finden bis Juli 2013 zahlreiche Veranstaltungen auf offizieller und zivilgesellschaftlicher Ebene statt.
Karin Burkart